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Momente der TV-Geschichte Nichts als schiefe Töne – Madonna beim ESC
Sie ist 2019 der Superstar beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv: Madonna singt in der Pause – live! Das hätte sie besser bleiben lassen.
Madonna kommt. Die Fans des Eurovision Song Contest sind 2019 völlig aus dem Häuschen. Die Queen of Pop gibt sich die Ehre. Nach vielen Spekulationen und langem Vertragspoker tritt die US-Sängerin tatsächlich in der Pause des Musikwettbewerbs in Tel Aviv auf. „Den Moment, auf den alle gewartet haben“, kündigt Moderatorin Bar Refaeli das Ereignis an. „Sie ist eine lebende Legende und heute ist sie bei uns.“ Doch an diesem Abend des 18. Mai 2019 wackelt der Legendenstatus.
Kurz vor 23 Uhr, nach fast drei Stunden Show, schreitet Madonna in einer beeindruckenden Kirchenkulisse eine Treppe herunter. Sie trägt eine Kapuze und einen riesigen, schwarzen Umhang. „Life is a Mystery“ beginnt sie zu singen – die ersten Zeilen ihres Hits „Like A Prayer“. Doch schon bei „I hear you call my name“ liegt Madonna völlig daneben. Die Queen ist stimmlich unpässlich und versemmelt gleich mehrfach die Töne. Eine vierminütige Katastrophe kündigt sich an.
Madonna wird nach ESC-Auftritt zerrissen
„Ein Tiefpunkt ihrer Karriere“ konstatiert der „Spiegel“. „Madonna blamiert sich mit Peinlich-Aktion“, schreibt die Münchner „TZ“. Die Königin des Pop wird von den Kritikern vom Thron gestoßen. Auch in sozialen Medien hagelt es Spott und Häme. Ihr Auftritt sei noch schlechter als ihr Outfit gewesen. „Null Punkte für Madonna.“ Von einer „überdrehten Lust an der medialen Hinrichtung“ spricht hingegen der stern.
Was für Madonna spricht? Mit 61 Jahren traut sie sich auf eine der größten Bühnen der Welt. 200 Millionen Menschen weltweit schalten an diesem Abend ein und sie entscheidet sich dafür, live zu singen. Denn anders als bei ihren Konzerten, erhielt die Stimme hörbar keine Unterstützung aus dem Computer. Das nötigt selbst Madonna-Hassern Respekt ab.
Sängerin präsentiert geschönte Version
Die Sängerin reagiert auf die Kritik gelassen. „Madame X hört nichts Böses“, schreibt sie auf Twitter. In ihren Instagram-Stories teilt sie zudem ein Zitat von Aristoteles. „Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden. Nichts tun, nichts sagen, nichts sein.“ Hätte sie es damit mal gut sein lassen. Doch stattdessen greift sie zum Fake.
Madonna live beim ESC (Originalaufnahme ab 02:56:00):
Madonnas geschönte eigene Version:
Auf ihrem eigenen Youtube-Kanal veröffentlicht Madonna einen Mitschnitt des ESC-Auftrittes. Auf wundersame Weise sind dort alle schiefen Töne verschwunden, wie der direkte Vergleich zwischen der offiziellen und ihrer eigenen Version eindrucksvoll belegt. Auf der offiziellen DVD des ESC 2019 ist ihr Auftritt ganz gestrichen. Aus Rechtegründen, wie es heißt.
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