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Ein Nerd, der zufällig eine Superkraft erhält und damit gegen das Böse kämpft: Es ist eine typische Stan-Lee-Geschichte. Der Erschaffer von Spider-Man, Iron Man und anderen Marvel-Helden ist im vergangenen Jahr im Alter von 95 Jahren verstorben, trotzdem erscheint nun eine neue Superhelden-Geschichte des Künstlers. „Stan Lee’s Alliances – A trick of light“ soll eine der letzten bisher unveröffentlichten Geschichten Lees sein. Er hat sie exklusiv für Audible geschrieben. Der 27-jährige Schauspieler Max von der Groeben, vor allem bekannt als „Danger“ in den „Fack ju Göhte“-Filmen, hat das Hörbuch eingesprochen.
Im Mittelpunkt steht, wie man es von dem Superhelden-Erschaffer Lee kennt, ein leicht nerdiger Teenager mit menschlichen Schwächen: Cameron. Durch einen Blitzschlag erhält er eine Superkraft. Von nun an kann Cameron sich mit allen elektronisch gesteuerten Gegenständen verbinden und Codes schreiben und lesen, sie also sozusagen hacken.
„Die Superkraft der Hauptfigur gefällt mir an der Geschichte am besten“, sagt Max von der Groeben im Gespräch mit NEON. „Cameron hat keine klassische Superkraft wie fliegen oder super stark sein. Dafür kann er von jedem die Handys lesen, mit denen er in Kontakt kommt oder nur mit seinen Gedanken ein Schiff steuern. Das wäre eine Superkraft, die für die heutige Zeit sicher sehr nützlich wäre.“
Lees Geschichte trifft genau den Zeitgeist. Neben einer Superkraft greift er noch etwas Moderneres auf, wovon derzeit viele Teenager träumen dürften: die Karriere eines YouTube-Stars, der aus dem Nichts kommt und den mit einem Mal, mit einem Video, die ganze Welt kennt.
Das Internet verbindet nicht, es trennt die Menschen
„Am Anfang ist Cameron ein normaler Typ, der gerne YouTube-Star wäre, aber nur sechs Abonnenten hat“, erzählt Max von der Groeben. „Dann macht er ein erfolgreiches Video und bekommt auf einmal eine Riesen-Aufmerksamkeit, möchte damit aber dann gar nichts mehr zu tun haben. Denn er bemerkt auch die negativen Dinge, die diese Aufmerksamkeit mit sich bringt.“
Max von der Groeben kann sich gut in die Figur hineinversetzen. Einer der Sätze, die ihm in dem Hörbuch am besten gefallen, ist dieser: „Das Internet hatte eigentlich das Ziel, die Menschheit zu verbinden und das Gegenteil ist passiert.“
Von der Groeben kenne das teils von sich selbst. Er hat 393.000 Abonnenten auf Instagram, möchte sich aber nicht als Influencer bezeichnen. Vielleicht auch, weil er die Schattenseiten kennt.
Max von der Groeben: „Man isoliert sich, ist nur noch mit seinem Handy beschäftigt“
„Man isoliert sich immer mehr, man ist zuhause und nur mit seinem Handy beschäftigt. Da gibt es auch eine entsprechende Szene in der Geschichte. Ein Pärchen läuft vorbei und beide starren nur auf ihre Telefone. Das spiegelt unsere heutige Gesellschaft wider. Die große Anonymität ist sicher eine Gefahr. Das wird in der Geschichte auf sehr clevere und kritische Weise deutlich. Die Botschaft dahinter ist sicher auch, dass die Menschen darüber nachdenken sollte, wo die künstliche Intelligenz überall hinführen könnte.“
Noch mehr hätte Stan Lee den Zeitgeist vermutlich nur treffen können, wenn der Superheld eine Frau gewesen wäre. Aber es gebe ja immerhin eine andere große Rolle in der Geschichte, die eine Frau sei, sagt von der Groeben. Nia lernt Cameron – wo auch sonst – im Internet kennen. Sie verbünden sich und kämpfen gemeinsam gegen das geheime Unternehmen „OPTIC“. „Es gibt auch noch eine außerirdische Bedrohung“, sagt von der Groeben. „Das alles ist schon voll Stan Lee.“ Er mag die Geschichte, auch wenn der Schauspieler, hätte er die Wahl, sich dann doch eher für eine andere Superkraft entschieden hätte.
„Ich würde teleportieren am coolsten finden. Dann könnte ich mich jetzt mal eben auf die Malediven teleportieren. Damit könnte ich mehr anfangen als damit, Elektroverbindungen aufzubauen.“
Das Hörbuch erscheint am 27. Juni 2019. Wer Max von der Groeben nicht nur zuhören, sondern auch sehen will, muss sich noch ein bisschen gedulden. Ab Dezember 2019 ist er in der Romanverfilmung „Auerhaus“ im Kino zu sehen, im Januar 2020 in der Verfilmung von Udo Lindenbergs Leben „Lindenberg! Mach dein Ding!“.
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