News vom Wochenende: Timmendorfer Strand: Touristin positiv auf Corona getestet – Hotelmitarbeiter unter Quarantäne

Die wichtigsten Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Erste Touristin in Schleswig-Holstein Corona-positiv (16.52 Uhr)
  • Aktivisten produzieren bei Tönnies gegen Fleischindustrie (14.14 Uhr)
  • Spanische Großstadt wegen steigender Corona-Zahlen unter Quarantäne (13.02 Uhr)
  • Neues Nachtzugangebot von Sylt nach Salzburg startet (9.18 Uhr)
  • Schwere Überschwemmungen in Japan: Hunderttausende müssen fliehen (6.21 Uhr)
  • USA begehen überschattet von Coronavirus-Pandemie Unabhängigkeitstag (4.04 Uhr)

Die Nachrichten vom Wochenende im stern-Ticker:

+++ 17.19 Uhr: SPD-Spitze: Wehrpflicht hilft nicht gegen Rechtsextremismus in der Bundeswehr +++

Die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sehen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht als ein Mittel, um rechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehr vorzubeugen. „Die Wehrpflicht gehört zu den immer wiederkehrenden Themen und steht nicht im Zusammenhang mit der gefährdeten Demokratiefestigkeit einzelner Bereiche der Bundeswehr, die nie mit Wehrpflichtigen besetzt worden sind“, erklärten sie in Berlin. Sie bezogen sich damit offensichtlich auf die Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK), die nach mehreren Vorfällen umstrukturiert werden soll. Die neue Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) hatte vor dem Hintergrund der Rechtsextremismus-Vorwürfe eine Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht angestoßen.

Rechtsextremistische Tendenzen: Große Mengen Sprengstoff verschwunden – AKK will Teilauflösung des KSK

+++ 17.17 Uhr: Zwei Tote und zwei Verletzte nach Helikopter-Crash in Australien +++

Nach einem Hubschrauberabsturz im Nordwesten Australiens sind ein Mann und ein Mädchen ums Leben gekommen. Eine Frau und ein weiteres Kind befänden sich in kritischem Zustand, berichteten australische Medien unter Berufung auf die Polizei des Bundesstaats Western Australia. Die Maschine stürzte am Nachmittag kurz nach dem Start in Bilingurr, einem Vorort der Stadt Broome, ab. Der Mann und mutmaßliche Pilot starb sofort. Das Mädchen erlag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Behörde für Verkehrssicherheit wollte Ermittler zur Unglücksstelle schicken.

+++ 16.52 Uhr: Touristin in Timmendorfer Strand positiv auf Corona getestet – Hotelmitarbeiter in Quarantäne +++

Eine Touristin aus Nordrhein-Westfalen, die in Timmendorfer Strand zusammen mit ihrem Ehemann Urlaub macht, hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. Das berichten die „Lübecker Nachrichten“. Die 90-Jährige aus Düsseldorf soll die erste Urlauberin sein, die in Schleswig-Holstein positiv auf das Virus getestet wurde. Offenbar hatte die Seniorin nichts von der Infektion geahnt. Der Rettungsdienst war wegen einer anderen Erkrankung verständigt worden. Die Frau wurde dem Bericht zufolge ins Lübecker Uniklinikum gebracht, wo auch ein Coronatest gemacht wurde. Dabei wurde die Covid-19-Erkrankung festgestellt. Das Gesundheitsamt ermittelte sofort die Kontaktpersonen der Frau und stellte sie unter Quarantäne. Dabei soll es sich laut der Zeitung vor allem um Mitarbeiter des Hotels handeln, in dem das Paar seinen Urlaub verbringen wollte. Von allen wurden Abstriche gemacht. Das Hotel wurde nicht unter Quarantäne gestellt, da das Haus laut Gesundheitsamt das Hygienekonzept strikt eingehalten habe, so dass die Erkrankte nur wenige Kontaktpersonen hatte.

+++ 14.14 Uhr:  Proteste bei Tönnies – Umweltaktivisten besetzen Dach +++

Aktivisten haben am Hauptstandort des in die Kritik geratenen Fleischverarbeiters Tönnies in Nordrhein-Westfalen gegen Massentierhaltung protestiert. Vier Teilnehmer besetzten zeitweise das Dach des Betriebs und brachten dort ein Transparent mit der Aufschrift „Shut Down Tierindustrie“ an. Ähnliche Forderungen kamen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der sich in einer Videobotschaft für kleinere Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland stark machte. „Agrar-Ökologie statt Agrar-Kapitalismus – das könnte doch ein Weg sein für die Zukunft“, sagte der 53-Jährige. Bei den Protesten bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück blockierten Demonstranten die Hauptzufahrt der Fleischfabrik und verlangten auf Transparenten „Schlachthäuser schließen!“ und „Schluss mit der Ausbeutung von Mensch, Tier, Natur“. Zu dem Protest aufgerufen hatte das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“.

Demonstranten besetzen Dach bei Tönnies

Protest gegen die industrielle Fleischproduktion auf dem Dach des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück

+++ 14.02 Uhr: Thüringen: Gericht bestätigt Regeln zu Abstands- und Maskenpflicht +++

Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hat die aktuellen Corona-Regeln zu Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichem Nahverkehr bestätigt. Es sprächen gewichtige Aspekte für eine Rechtmäßigkeit dieser bis zum 15. Juli befristeten Regelungen, entschied der 3. Senat laut Mitteilung in einem Eilverfahren. Trotz des deutlichen Rückgangs der Neuinfektionen sei weiter davon auszugehen, dass Covid-19 nach wie vor eine weltweit verbreitete und zu bekämpfende Infektionskrankheit sei, die die Gesundheitsbehörden zum Handeln auch gegen nicht erkrankte Dritte verpflichte. Damit wiesen die Richter den Antrag eines Mannes aus Sachsen-Anhalt ab, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit nach Thüringen pendelt.

+++ 14 Uhr: Mindestens 14 Tote nach Überflutung von Pflegeheim in Japan +++

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind im Westen Japans mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach der Überflutung eines Pflegeheims in Kuma in der Region Kumamoto seien 14 Menschen leblos aufgefunden worden, sagte der Gouverneur der Region, Ikuo Kabashima, Journalisten am Samstag. Die Behörden riefen mehr als 200.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

+++ 13.02 Uhr: Spanische Großstadt wegen steigender Corona-Zahlen unter Quarantäne  +++

Erstmals seit der Lockerung der Coronamaßnahmen in Spanien ist wieder eine Großstadt wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte der katalanische Regionalpräsident Quim Torra mit. In der katalanischen Region Segrià mit der Großstadt Lleida seien insgesamt 200.000 Menschen betroffen, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“. 

Die Quarantäne gelte ab Samstag 12 Uhr. Danach dürfe niemand mehr in die Stadt und umliegende Gemeinden im Westen der Provinz reisen oder sie verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Bewohner der Quarantäneregion dürften jedoch einmalig noch bis 16 Uhr an ihren Wohnort in der Zone zurückkehren. Die Polizei errichtet Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen.

+++ 12.40 Uhr: Erste Staats-Milliarde bei Lufthansa eingetroffen +++

Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. Gut eine Woche nach Zustimmung der Hauptversammlung zu dem Rettungspaket hat der MDax-Konzern die erste Tranche von rund einer Milliarde Euro aus dem KfW-Kredit abgerufen, wie ein Sprecher in Frankfurt erklärte. Der Zeitpunkt zum Abruf der zwei weiteren Milliarden aus dem Kredit der staatlichen Bank stehe noch nicht fest und könne von der Lufthansa bestimmt werden.

+++ 12 Uhr: Achtjähriger stirbt nach Schüssen in US-Einkaufszentrum +++

Nach Schüssen in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Alabama ist ein achtjähriger Junge gestorben. Drei weitere Menschen, darunter ein minderjähriges Mädchen, seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei in Hoover am Freitagabend (Ortszeit) mit. Zum Zustand der Verletzten gab es zunächst keine Informationen. Anrufer hätten am Nachmittag von Schüssen nahe dem Gastronomiebereich des Einkaufszentrums berichtet. Zu dem Motiv oder den möglichen Tätern machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Ermittlungen würden andauern.

Hoover mit seinen rund 85 000 Einwohnern befindet sich südlich der größten Stadt Alabamas, Birmingham.

+++ 11.38 Uhr: FDP gegen Wiedereinführung der Wehrpflicht +++

Der FDP-Sicherheitspolitiker Tobias Lindner hat dem Vorschlag der Wehrbeauftragten Eva Högl für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht eine Absage erteilt. „Die Wehrpflicht würde der Bundeswehr sicherheitspolitisch keinen Vorteil bringen, sondern lediglich massive personelle und finanzielle Ressourcen verschlingen“, erklärte Lindner in Berlin.

+++ 10.48 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland +++

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 196.096 angegeben – ein Plus von 422 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 196.780 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9010 Todesfälle und damit neun mehr als am Vortag. Die JHU zählte auch 9010 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 181.300.

+++ 10.18 Uhr: Ex-SPD-Chef Gabriel wehrt sich gegen neue Vorwürfe wegen Tönnies +++

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Anschuldigungen zurückgewiesen, er habe in seiner Zeit als Bundeswirtschaftsminister den umstrittenen Fleischunternehmer Clemens Tönnies vor einer Millionenstrafe des Bundeskartellamts bewahrt. Den Verdacht bezeichnete Gabriel am Freitag in der Internetsendung „Bild live“ als „Quatsch“. Er habe mit dem Thema nichts zu tun gehabt. „Warum soll ich mich zu solchen Vorwürfen äußern, die an den Haaren herbeigezogen sind.“

In einem Brief, aus dem die „Bild“-Zeitung zitierte, hatte Robert Tönnies, Neffe von Clemens Tönnies, entsprechende Vorwürfe erhoben. In dem Schreiben fragt Robert Tönnies demnach, ob das Honorar für Gabriel als „nachträgliche Belohnung für Vorteile des Unternehmens in der Zeit der Regierungstätigkeit“ verstanden werden könne. 

+++ 9.18 Uhr: Neues Nachtzugangebot von Sylt nach Salzburg startet +++

Von Westerland auf Sylt startet am Samstag (19.55 Uhr) ein neuer Nachtzug nach Österreich. Der Alpen-Sylt-Express soll nach Stopps unter anderem in Husum, Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München um 11.45 Uhr des Folgetags in Salzburg ankommen. Freitags und sonntags fährt der Zug dann in die entgegengesetzte Richtung von Österreich zurück in den Norden.

+++ 6.21 Uhr: Schwere Überschwemmungen in Japan: Hunderttausende müssen fliehen +++

Wegen massiver Überflutungen und Erdrutschen in Folge sintflutartiger Regenfälle müssen sich im Südwesten Japans Hunderttausende Menschen in Sicherheit bringen. Die Behörden in den schwer betroffenen Provinzen Kumamoto und Kagoshima auf Japans südwestlicher Hauptinsel Kyushu forderten am Samstag mehr als 200.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen. 

Ganze Wohngebiete standen unter Wasser, Teile von Häusern wurden fortgeschwemmt, Bäume entwurzelt. Auf Luftaufnahmen des japanischen Fernsehens waren von schlammigem Wasser überschwemmte Wohnhäuser, Straßen, Autos und Teile einer Brücke zu sehen. Die schweren Niederschläge ließen unter anderem den Fluß Kuma in Kumamoto über die Ufer treten und führten zu schweren Überflutungen. Stellenweise gingen Erdrutsche nieder. Die Meteorologische Behörde in Tokio gab für viele Regionen die höchste Warnstufe aus. 

+++ 5.36 Uhr: Vier Verletzte bei Imbissbrand in Berlin-Neukölln +++

Bei einem Imbissbrand in Berlin haben mehrere Menschen Verletzungen erlitten. Vier Menschen seien verletzt worden, zwei davon schwer, teilte die Feuerwehr in der Nacht zum Samstag via Twitter mit. Sie seien zunächst vor Ort behandelt und dann in Krankenhäuser gebracht worden. Das Feuer war den Angaben zufolge auf der Sonnenallee im Stadtteil Neukölln in einem Imbiss im Erdgeschoss ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich bis zum zweiten Stock des Wohnhauses aus. Die Feuerwehr kämpfte nach eigenen Angaben mit 80 Einsatzkräften gegen den Brand.

+++ 4.04 Uhr: USA feiern trotz Corona Unabhängigkeitstag +++

Überschattet von der Coronavirus-Pandemie begehen die USA ihren Unabhängigkeitstag. In der Hauptstadt Washington wird Präsident Donald Trump eine Zeremonie unter dem Motto „Salute to America“ (Salut an Amerika) leiten. Geplant sind wie im Vorjahr Überflüge von Militärflugzeugen und ein großes Feuerwerk. Der Nationalfeiertag am 4. Juli wird in den USA traditionell mit Paraden, Familientreffen und Feuerwerken gefeiert.

In diesem Jahr stehen die Feierlichkeiten allerdings im Schatten eines dramatischen Wiederanstiegs der Coronavirus-Infektionszahlen. Viele Bundesstaaten verzeichnen derzeit die höchsten Ansteckungsraten seit Beginn der Pandemie. Die Behörden haben deswegen vielerorts geplante Veranstaltungen abgesagt und Strände gesperrt, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Am US-Nationalfeiertag wird der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 gedacht.

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