Großbritannien: Obdachlos seit dem ersten Lockdown: Frau lebt im Wald

Großbritannien Obdachlos seit dem ersten Lockdown: Frau lebt im Wald

Eine Frau sitzt in ihrem Zelt im Wald

Eine Frau sitzt in ihrem Zelt im Wald (Symbolbild)

© CasarsaGuru / Getty Images

Einer 34-Jährigen wurde während des Corona-Lockdowns ihr Job bei McDonald’s gekündigt. Sie musste ihr Zimmer aufgeben und zog mit ihrem Partner in den Wald. Auf eine Sozialwohnung wartet sie vergebens.

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Melissa Norman verlor im März ihren Job bei McDonald’s in Torbay in Großbritannien. Das Fast-Food-Franchise.Unternehmen konnte seine Angestellten aufgrund des Lockdowns nicht halten. Erst ein paar Tage zuvor war die 34-Jährige in ein Hostel gezogen, in dem sie 100 Pfund (etwa 110 Euro) pro Woche fürs Wohnen zahlen musste. Das konnte sie sich nun nicht mehr leisten.

Seit Norman aus finanziellen Gründen das Hostel verlassen musste, lebt sie mit ihrem Partner in einem Zelt im Wald. Bis sie vom Stadtrat Unterstützung in Form einer Sozialwohnung bekommt, könne noch ein Jahr vergehen, berichtet sie britischen Medien wie der „Metro“.

Obdachlosigkeit nimmt zu

„Ich arbeite seit ich 16 Jahre alt bin und habe immer meine Steuern bezahlt. Ich finde das ist abartig“, sagt sie. „Weil ich zu dem Zeitpunkt, als ich sie [das Amt, Anm. d. Red.] informiert habe, dass ich Unterstützung bräuchte, noch eine Unterkunft für einen Tag hatte, weigern sie sich, mir zu helfen.“

Melissa Norman hofft, dass die Stadt endlich „ihre Augen öffnet. Das bin nicht nur ich, das ist ein viel größeres Problem. Wie soll jemand aus dieser Situation herauskommen, wenn es so wenig Hilfe gibt?“, fragt sie sich laut „Metro“. Ein Sprecher des Stadtrates nahm zu der Gesamtsituation Stellung: „Wir stellen eine enorme Zunahme an Nachfragen bei unserem Angebot für Unterkünfte fest. Unser Team arbeitet sehr hart daran, vorübergehende Unterkünfte für Bedürftige zu sichern.“

Abgesagte Festivals bedeuten: keine Schlafsäcke für Obdachlose

Für den Winter baut Melissa Norman auf die Path (People Assisting Torbay’s Homeless). Eine lokale Community, die denjenigen hilft, die vor der Obdachlosigkeit stehen oder schon mittendrin stecken. Doch leider bestehen auch hier große Schwierigkeiten. Wie die Gründerin Kath Friedrich der „Metro“ erläutert, steigen die Zahlen der Obdachlosen durch das Coronavirus enorm. „Normalerweise würden wir zum Beispiel Schlafsäcke von Festivals bekommen, damit die Menschen im Winter auf den Straßen nicht frieren müssen“, erklärt sie, „Aber da alle Festivals in diesem Jahr abgesagt wurden, haben wir keine zur Verfügung.“

Zusätzlich betont sie noch einmal die Angebote der Stadt Torbay: Es gebe eine Telefonnummer, die man anrufen könne, wenn man obdachlos sei. Bis die aber geprüft hätten, ob die anrufende Person wirklich obdachlos sei, könne es eine Weile dauern.

Quellen:Metro“ / „Ladbible

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