Video: AKW-Kühlturm ist Geschichte

Am Freitagnachmittag um kurz nach halb vier war es so weit. Das, was vom Kühlturm des stillgelegten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich noch übrig war, wurde kontrolliert zum Einsturz gebracht. Zuvor hatten zwei ferngesteuerte Bagger mehrere Stützen weggerissen, auf denen der Turm ruht. Unter seinem eigenen Gewicht brach das Bauwerk schließlich zusammen. Sprengstoff kam nicht zum Einsatz. Rund 80 Meter des ursprünglich mehr als 160 Meter hohen Turmes hatte in den vergangenen Monaten bereits ein eigens dafür konstruierte Abrissroboter von oben entfernt. Zudem wurden an mehreren Stellen Schlitz in die Betonschale gesägt, um den Abriss zu erleichtern. Es sei alles gut gelaufen, sagte RWE-Sprecherin Dagmar Butz: „Der Turm ist genau so gefallen, wie es vorausberechnet war. Zeitlich war es in dem Bereich, was wir uns im Vorfeld gedacht haben. Und das Wichtigste ist, es ist keine Person zu Schaden gekommen. Und sogar die Bagger haben es überlebt.“ Mit dem Abriss des Kühlturms gehe auch eine Ära zu Ende, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Viele Menschen hier in der Region haben ja gekämpft gegen die Atomkraft. Und sie werden heute – glaube ich – feiern, dass der Kühlturm jetzt auch endlich weg ist. Denn es ist auch ganz klar, mit dem Verschwinden des Kühlturms ist einfach auch klar, die Zeiten der Atomkraft sind in Rheinland-Pfalz, in Deutschland vorbei. Da steht auch die Politik der Landesregierung. Wir sind auch sehr froh über den heutigen Tag.“ Für den Abriss wurde ein Sicherheitsbereich um den Kühlturm festgelegt. Der Rückbau des gesamten Kraftwerkes in Mühlheim wird nach Schätzungen der Betreiberfirma RWE noch Jahre dauern.

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