Komplizierte Welt: Wenn alles zu viel wird – so macht man ein Sabbatical

Wenn die Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht gerät, dann ist es Zeit für eine Pause. Ob Reisen, Faulenzen, oder sich einem neuen Hobby widmen – wer ein Sabbatical macht, hat Zeit zum runterzukommen. Und auch wenn die Welt manchmal kompliziert scheint – wir erklären, wie ihr euren Alltag in den Griff bekommt und eine Auszeit beantragt. 

Ab wann habe ich Anspruch auf eine Auszeit im Job?

Gute Nachricht: Du musst nicht sieben biblische Jahre arbeiten. Und die Auszeit muss auch nicht exakt ein Jahr dauern. Schlechte Nachricht: Gesetzlichen Anspruch darauf hast du nie, das liegt immer im Ermessen des Arbeitgebers. Nur in manchen Tarifverträgen und im öffentlichen Dienst gibt es Regeln dazu.

Der Chef zweifelt. Was nun?

Wenn das Sabbatical schon schriftlich vereinbart ist, muss er sich daran halten. Um erst einmal grünes Licht zu bekommen, solltest du nicht von Hängemattenselfies schwärmen, sondern die Vorteile für die Firma preisen. Das kann eine Weiterbildung sein, das Erlernen einer jobrelevanten Sprache, eine Erfahrung, die der Firma nach deiner Rückkehr nützt. Schlag zudem vor, wer dich vertreten kann oder wie deine Aufgaben verteilt werden können. So signalisierst du, dass es dir nicht nur um dich geht.

Bekomme ich während des Sabbatjahrs weiter Geld?

Kommt ganz auf das Modell an. Ein Sabbatical kann zum Beispiel einfach ein längerer unbezahlter Urlaub sein; samt Garantie, danach wieder auf den alten Posten zurückkehren zu können. Dann gibt es Signalwort für Profis: „unbezahlt“ aber auch kein Geld. Für eine bezahlte Auszeit spart man vorher Überstunden auf einem Langzeitkonto an oder verzichtet eine Weile auf einen Teil des Gehalts. Das klappt in Firmen besser, in denen bereits regelmäßig Sabbaticals genommen werden. Details zu Ansparphase, Auszeit und Rückkehr vorher schriftlich festhalten.

Gibt es auch eine Light-Form?

Wie wär’s mit einem Micro-Sabbatical? Über die Website descape.com kannst du, zum Beispiel eine Woche lang, einen Beruf testen, Senner oder Goldschmied etwa. Kostet zwar Geld und Urlaubstage, eröffnet aber andere Perspektiven. Und wenn du so einen neuen Job findest, der dich erfüllt, ist das Sabbatjahr vielleicht auch nicht mehr so wichtig.

Dieser Artikel ist erstmals in der NEON-Ausgabe 06/2017 erschienen.

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