VW-Bus: VW ID.Buzz: Volkswagens neuer Elektro-„Bulli“ im Fahrtest

Der „Bulli“ ist zwar nicht das meistverkaufte Auto von Volkswagen, mit Sicherheit aber das emotionalste. Das war vor 70 Jahren nicht unbedingt erwartbar, schließlich handelte es sich um ein reines Nutzfahrzeug. Die Erinnerungen, die mit dem VW Bus verknüpft sind, machten ihn aber schnell zu einem Klassiker. Schließlich war der Bulli von Anfang an perfekt geeignet, um Familien zu transportieren, Umzüge zu machen, den Großeinkauf zu erledigen oder in den Urlaub zu fahren.

Mit der Zeit wurde der VW Bus dann auch erwachsen: Der Modellwechsel von T3 auf T4 gilt Bulli-Fans als Zäsur, der Motor wechselte mit dieser Baureihe vom Heck nach vorne, statt Hinterradantrieb wurde der Bulli wie ein Golf an den Vorderrädern angetrieben. Finanziell machte das für Volkswagen Sinn, das originale Bulli-Feeling fehlte allerdings vielen Fans. Hinzu kam, dass auch das Äußere immer mehr von den originalen Formen verlor.

Immer wieder liebäugelte VW damit, einen „echten Bulli“ neben dem klassischen VW-Bus ins Portfolio mit aufzunehmen. Die Entwürfe wie der Microbus (2001) oder New Bulli (2011) begeisterten zwar Presse und Fans, wurde aber nie gebaut. Bis jetzt: Der neue ID.Buzz wird dem originalen VW-Bus so ähnlich sehen wie kaum ein Transporter der letzten Jahrzehnte, natürlich angepasst an die Moderne und mit Elektroantrieb statt Boxermotor.

VW ID.Buzz: Probefahrt durch Hamburg

Der VW ID.Buzz kommt ab Herbst als Normal- und Langversion sowie als Cargovariante für Handwerker und Gewerbetreibenden auf die internationalen Märkte. Das Design des Serienmodells mit der charakteristischen Zweifarblackierung ist beim Prototypen überklebt und auch der Innenraum verhüllt sich hinter schwarzen Tarnmatten, doch bereits so ist zu erkennen, dass das Design eine der großen Stärken sein wird.

In der Stadt kann der 4,71 Meter lange ID.Buzz punkten, denn er ist mit einem Wendekreis von rund elf Metern kompakt zu bewegen, parkt munter aus und fährt ungewohnt komfortabel selbst über Brüche und Schläge im Asphalt hinweg.

Volkswagens neuer „Bulli“: Motoren und Fahrdaten

Der Niedersachsen-Transporter ist bereits von unten heraus flott unterwegs und engagiert bei der Sache. Keine Überraschung, denn der Elektromotor im Heck leistet 150 kW / 204 PS und ein maximales Drehmoment von 310 Nm. Das 77-kWh-Akkupaket ist wie bei den anderen Modellen der ID-Familie zwischen den Achsen verbaut und soll Reichweiten von 400 Kilometern ohne Nachladung realisieren. Bei der einen Antriebsvariante wird es nicht bleiben, denn gerade für die Cargo-Variante soll es eine kleinere 50-kWh-Batterie geben, weil die Gewerbetreibenden auf jeden Euro schauen. Später sollen weitere Versionen mit weniger und mehr Leistung ebenso folgen wie eine Allradversion.

Leistungsdaten im Schnellüberblick:

Dank des kräftigen Motors zieht der ID.Buzz sein stattliches Gewichts von rund zwei Tonnen ohne Probleme an – wer das Fahrprogramm wechselt, kann auch in den sogenannten One-Pedal-Modus mit maximaler Verzögerung wechseln, bei dem das Bremspedal beinahe nutzlos bleibt. Die Höchstgeschwindigkeit lässt allerdings zu wünschen über: Mit 145 km/h ist das Ende hier leider noch schneller erreicht als bei den anderen ID-Modellen. Immerhin lässt sich der ID. Buzz nach den jüngsten technischen Überarbeitungen an der hauseigenen Elektroplattform mit bis zu 170 Kilowatt an der Schnellladesäule nachtanken.

VW ID.Buzz als Nutzfahrzeug

Ob der VW ID.Buzz ein Erfolg wird, entscheidet sich speziell in Europa mit der Nutzfahrzeugvariante Cargo, die bei rund 30.000 Euro beginnen dürfte. Diese bietet eine Ladelänge von 2,21 Metern, kann zwei Europaletten schlucken und hat ein Ladevolumen von vier Kubikmetern. Die fünfsitzige PKW-Variante zu Preisen ab rund 40.000 Euro bietet nicht nur eine elektrische Kofferraumklappe und zwei mächtige Schiebetüren, sondern hinter dem großzügig dimensionierten Fond auch 1.121 Liter Volumen. Die Ladekante hat eine Höhe von 62 Zentimetern. Die Anhängelast: 1.000 kg. Die Sitze sind vorne wie hinten bequem, das Platzangebot klasse und die Tarnmatten verhüllen nicht nur die bekannten Displays mit Diagonalen bis 12 Zoll, sondern auch die sieben USB-Ports in Cockpit, Mittelkonsole und in den Türen.

Keine Frage: Der VW ID.Buzz wird seine Fans finden. Nicht nur bei den Gewerbetreibenden, sondern auch bei denen, für die der VW T7 Transporter einfach alte Welt ist.

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