Unveröffentlichtes Song-Material: Radiohead werden nach Computer-Hack erpresst und reagieren genial

Die britische Band Radiohead hat mit ihrem dritten Album „OK Computer“, das sie 1997 veröffentlichte, Rock-Geschichte geschrieben. Um so aufregender war es für die Fangemeinde der Gruppe, als Anfang Mai unveröffentlichtes Song-Material im Internet auftauchte, dass aus der Zeit stammte, als die britischen Alternativ-Rocker an ihrer legendären Platte arbeiteten. Ein Hacker hatte die Aufnahmen aus dem Archiv des Sängers und kreativen Kopfs, Thom Yorke, gestohlen – immerhin insgesamt 18 Stunden, die sich ursprünglich auf 18 Minidiscs befanden. Es handelt sich um eine Mischung aus Demoversionen, unveröffentlichten Songs und Jam-Sessions.

Erpresser verlangte 150.00 Pfund 

Jetzt hat die Band von dem Diebstahl berichtet und das Material kurzerhand selbst veröffentlicht – aus einem bestimmten Grund: Gitarrist Johnny Greenwood gestand auf seinem Twitter-Account und auf Facebook, dass der Hacker die Band erpresst habe. Er habe 150.000 britische Pfund (knapp 170.000 Euro) dafür verlangt, dass er dass Material unter Verschluss halte. 

Offensichtlich weigerten sich Radiohead, die geforderte Summe zu zahlen. Als das Material schließlich im Internet auftauchte, reagierte die Band mit der eigenen Veröffentlichung, die sie auf der Website bandcamp bereitstellt. Damit haben Fans den ganzen Stoff wohl geordnet auf einen Klick zur Verfügung und müssen sich die Aufnahmen nicht mehr im Netz zusammensuchen. Wer sich die 18 Stunden Probe-Aufnahmen herunterladen möchte, muss 18 Pfund bezahlen.

Erlös geht an Klimaschutzorganisation

„Für 18 Pfund könnt ihr jetzt also herausfinden, ob wir das Lösegeld hätten zahlen sollen“, schrieb Greenwood auf Twitter. Er warnte aber zugleich: „Es ist nur am Rande interessant. Und sehr, sehr lang.“ Vielleicht deshalb soll das unverhofft veröffentlichte Bonus-Material nur 18 Tage lang verfügbar sein. Den Erlös will die Gruppe der Klimaschutzorganisation Extinction Rebellion zugute kommen lassen.

Madonna

Quelle: DPA, „Rolling Stone„, „Musikexpress“

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