Was ist bloß im Osten los? Sachsens CDU-Regierungschef Michael Kretschmer erklärt, wie er die AfD besiegen will, warum er die Grünen nicht mag und wütend auf die Ampel ist.
Herr Kretschmer, Sind Sie politisch schon ein „Dead Man Walking“?
Was soll ich sein?
Aus dem gleichnamigen Hollywoodfilm: ein Todeskandidat.
Sehe ich so aus?
Nein. Glaubt man den Umfragen, haben Sie aber allen Grund, gestresst zu sein. Da haben Sie und Ihre Koalitionspartner von SPD und Grünen derzeit keine Regierungsmehrheit.
In der letzten Umfrage gab es eine Mehrheit für die Regierung. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass sich nur wenige Menschen ständig Umfragen anschauen und fragen: So, und was für eine Regierung machen wir daraus? Die meisten nehmen dafür das Wahlergebnis. Das ist auch mein Ziel.
Im Herbst sind drei Landtagswahlen, darunter auch Ihre in Sachsen. Bei allen dreien droht ein Sieg der AfD. Sie sind 2017 mit dem Ziel angetreten, Ministerpräsident aller Sachsen zu werden. Sind Sie mit dem Anspruch gescheitert?
Wir konnten nach der Landtagswahl 2019 eine arbeitsfähige Regierung bilden. Die vergangenen Jahre waren durch Coronapandemie, Energiekrise, Rezession und auch den Strukturwandel schwierig. Ich bin davon überzeugt, dass stabile Verhältnisse diesem Land gutgetan haben und dass man das auch an den Zahlen sehen kann.
Warum sind dann laut Umfragen nur etwa 30 Prozent der Sachsen überzeugt, dass Ihre Partei dem Freistaat gutgetan hat?
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