News zum Coronavirus: Durchgesickert: Merkel für Mindestbußgeld für Verstöße gegen Maskenpflicht

Inhaltsverzeichnis

Mehr als 47.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in Brasilien +++ Norwegen warnt vor Reisen nach Deutschland +++ News zur Coronavirus-Pandemie.

Merkel für Mindestbußgeld für Verstöße gegen Maskenpflicht

Angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Infektionen soll nach den Vorstellungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorerst auf weitere Öffnungsschritte verzichtet werden. Die Hygiene-Regeln seien unbedingt einzuhalten und bei Verstößen gegen die Maskenpflicht müssten mindestens 50 Euro Bußgeld erhoben werden, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag.

RKI meldet 1507 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 237.936 angegeben – ein Plus von 1507 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 239.010 Infizierte. Am Tag zuvor waren es 1576. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte insgesamt 9285 Todesfälle und damit fünf mehr als am Vortag. Die JHU zählte ebenfalls 9285 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 211.900.

Brasilien: Mehr als 47.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

Brasília (dpa) – Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Brasilien hat ein halbes Jahr nach dem ersten Corona-Fall mehr als 47.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Damit haben sich insgesamt mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. 1085 Tote wurden zwischen Dienstagabend und Mittwochabend erfasst, 117.665 Patienten sind in dem größten und bevölkerungsreichsten Land in Lateinamerika bislang gestorben.

 


Nachrichten zum Coronavirus von Mittwoch, den 26. August

Norwegen warnt vor Reisen nach Deutschland

Norwegen warnt wegen des Anstiegs der Corona-Fallzahlen in Deutschland vor Reisen in die Bundesrepublik. Vor „nicht unbedingt notwendigen“ Reisen nach Deutschland wird abgeraten, gab das Außenministerium in Oslo am Mittwoch bekannt. Reisende aus Deutschland und auch Liechtenstein müssen sich ab dem 29. August bei der Ankunft in Norwegen für zehn Tage in Selbstisolation begeben. Nur wenige Länder haben bisher von Deutschland als Reiseziel abgeraten. In Finnland bestehen seit Montag Einreisebeschränkungen für die meisten EU-Länder, darunter auch Deutschland. Dort müssen Reisende aus den betroffenen Ländern für 14 Tage in Quarantäne. In Deutschland stiegen die Fallzahlen zuletzt wieder an – auf ein Niveau wie im April. In Norwegen registrierten die Behörden bislang mehr als 10.400 Corona-Fälle, 264 verliefen tödlich. 

Verstöße gegen Corona-Regeln: EU-Handelskommissar Hogan tritt zurück

EU-Handelskommissar Phil Hogan tritt wegen Verstößen gegen Corona-Regeln in seinem Heimatland Irland zurück. Entsprechende Medienberichte bestätigte Hogans Kabinettschef Peter Power am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Zuvor hatte die Regierung in Dublin sich bereits von Hogan distanziert. Der 60-Jährige habe klar gegen Pandemie-Maßnahmen verstoßen, teilten Premierminister Micheal Martin und andere Politiker mit.

Der EU-Handelskommissar hatte kürzlich mit etwa 80 anderen Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft in einem Hotel im Westen Irlands teilgenommen. Wegen des Besuchs der großen Veranstaltung ist bereits der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary nach nur fünf Wochen im Amt zurückgetreten. Hogan hatte sich zwar für seine Teilnahme an dem Event entschuldigt, aber betont, er sei davon ausgegangen, dass die Veranstalter alle Vorschriften einhielten.

Flughafen London-Gatwick streicht Hunderte Stellen

Am Londoner Großflughafen Gatwick werden wegen der Corona-Krise etwa 600 Stellen gestrichen. Damit ist fast jeder vierte Arbeitsplatz dort betroffen. Die Zahl der Passagiere am Flughafen ist im August im Zuge der Pandemie um etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. Airportchef Stewart Wingate kündigte am Mittwoch eine „bedeutende Umstrukturierung“ an, um die Kosten zu senken. Gatwick ist nach Heathrow der zweitgrößte Flughafen in Großbritannien und liegt südlich der Hauptstadt.

Tunesien: Gesundheitsministerium sieht Hochzeiten als Grund für steigen Fallzahlen

Das tunesische Gesundheitsministerium macht Hochzeiten für die aktuell steigenden Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus in Teilen des Landes verantwortlich. Die Feierlichkeiten seien der Hauptgrund für die Ausbreitung der des Virus in mehreren Regionen, hieß es am Mittwoch aus Kreisen des Gesundheitsministeriums.

Auch der Direktor des Zentrums für neu auftretende Krankheiten, Nasaf Ben Alia, verwies nach dem Anstieg der Infektionszahlen in Regionen wie Gabes, El Kef und Kairuan auf Hochzeiten. Diese werden in Tunesien gerne groß und vor allem im Sommer gefeiert. Neben Hochzeiten sei es zudem vermehrt in Fabriken zu einem stärkeren Infektionengeschehen gekommen, sagte Ben Alia. Er warnte vor weiter steigenden Zahlen. Zuletzt meldete Tunesien insgesamt 3069 Corona-Fälle und 71 Tote.

DFL überarbeitet Hygienekonzept für Stadionbesucher

Die Deutsche Fußball Liga hat im Zusammenspiel mit dem Deutschen Fußball-Bund das Hygienekonzept für die kommende Saison überarbeitet und den Vereinen der Bundesliga und 2. Bundesliga zugesendet. Der Leitfaden soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. September in den Statuten verankert werden. Dafür ist eine einfache Mehrheit erforderlich. Dies teilte die DFL am Mittwoch mit. Da das Konzept auch für die 3. Liga, den DFB-Pokal und die Frauen-Bundesliga gelten soll, befindet es sich parallel dazu im Beschlussverfahren des DFB-Präsidiums.

Das Konzept sieht weiterhin strenge Hygienemaßnahmen, regelmäßige Testungen, permanentes Monitoring und angepasste organisatorische Abläufe im Spiel- und Trainingsbetrieb vor. Im Vergleich zu früheren Versionen wurde vor allem in Bezug auf die Organisation rund um den Spielbetrieb und das jeweilige Testungsschema eine Gliederung in drei Stufen der Pandemie-Aktivität vorgenommen.

NRW darf Fleischbetriebe zu Corona-Reihentests auf eigene Kosten verpflichten

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat die Eilanträge von zwei fleischverarbeitenden Betrieben gegen eine Allgemeinverfügung Nordrhein-Westfalens in der Corona-Krise abgelehnt. Das Land dürfe bis auf weiteres die beiden Betriebe auf eigene Kosten zu Reihentests der Beschäftigten in der Produktion verpflichten, erklärte das Gericht. Es sei nach dem Infektionsschutzgesetz nicht erforderlich, dass ein Beschäftigter eines bestimmten Betriebes bereits krank oder ansteckungsverdächtig sei.

Wiesbaden verhängt bis 21. September nächtliches Alkoholverbot

Die Stadt Wiesbaden hat ein von Freitag bis zum 21. September geltendes nächtliches Alkoholverbot verhängt. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr darf dann Alkohol weder verkauft noch ausgeschenkt werden, auch nicht in der Gastronomie, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Außerdem weitete die Stadt die Maskenpflicht auf Bushaltestellen aus. Damit reagierten die Verantwortlichen auf die steigenden Corona-Infektionszahlen.

Die Stadtverwaltung kündigte an, bei einem weiteren Anstieg noch weitergehende Einschnitte wie eine generelle Sperrstunde zwischen Mitternacht und sechs Uhr zu prüfen. Auch ein generelles Alkoholverbot im Stadtgebiet sei im Gespräch, ebenso die Maskenpflicht in Schulen. Die Lage sei ernst. Auslöser der Ausbreitung waren vor allem Feierlichkeiten und Veranstaltungen.

Weltwirtschaftsforum verschiebt Treffen in Davos auf Sommer 2021

Wegen der Corona-Pandemie hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) sein für Januar geplantes Jahrestreffen in Davos auf Anfang Sommer nächsten Jahres verschoben. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, denn es bestehe eine dringende Notwendigkeit, dass weltweit führende Unternehmen „einen gemeinsamen Erholungspfad“ für die Zeit nach der Corona-Krise entwerfen. „Experten meinen jedoch, dass wir dies im Januar nicht sicher tun können“, wie das WEF in Cologny bei Genf weiter mitteilte. 

Veranstalter verschiebt Düsseldorfer Groß-Konzert

Das ursprünglich für den 4. September geplante Großkonzert in Düsseldorf mit bis zu 13.000 Zuschauern soll in den Spätherbst verschoben werden. Das teilte der Veranstalter mit.

Trotz eines überzeugenden Hygiene- und Schutzkonzepts sahen sich die Organisatoren angesichts steigender Infektionszahlen und im Raum stehenden, nachträglichen Kapazitätsbeschränkungen, die eine allgemeine Verunsicherung zur Folge hatten, zu diesem Schritt veranlasst“, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Den mehr als 7000 Besuchern, die bereits Tickets erworben hätten, werde nun das Eintrittsgeld einschließlich Vorverkaufsgebühren zurückerstattet.

Ukraine hält Grenze zu Belarus offen

Trotz einer erneuten Grenzschließung wegen zahlreicher Corona-Infektionen will die Ukraine Flüchtlinge aus dem benachbarten Belarus (Weißrussland) ins Land lassen. Das beschloss die Regierung in Kiew am Mittwoch. Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatten wegen der angespannten politischen Lage nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Nachbarland darum gebeten.

Für Ausländer sind die ukrainischen Grenzen ab Samstag bis Ende September bis auf wenige Ausnahmen dicht. Das allgemeine Einreiseverbot gilt vorerst für 30 Tage. Ausgenommen sind unter anderem ausländische Studenten, Militärberater und Ausländer mit einer Aufenthaltsgenehmigung.

Maschinenbauer gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz

Der Maschinenbauverband VDMA hat sich gegen eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ausgesprochen. „Da es im Maschinenbau keinen regen Publikumsverkehr gibt wie beispielsweise in Geschäften oder Restaurants, ist aus unserer Sicht eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz nicht sinnvoll“, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann am Mittwoch in Frankfurt. In den Maschinenbaubetrieben würden wie überall die üblichen Abstandsregeln gelten, „und dort, wo sie mal nicht eingehalten werden können, selbstverständlich auch die Maskenpflicht“. Am Donnerstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten.

Regierung denkt über Verschärfung der Corona-Regeln für Paris nach

Frankreichs Regierung schließt strengere Maßnahmen wie das frühere Schließen von Bars im Kampf gegen das Coronavirus in Paris nicht aus. „Die Lage im Großraum Paris beschäftigt uns“, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach der Regierungssitzung unter Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch. Dort zirkuliere das Virus erheblich. Zuletzt hatte Frankreichs zweitgrößte Stadt Marseille seine Maßnahmen verschärft und eine generelle Maskenpflicht veranlasst. Außerdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schließen.

Nichts ist prinzipiell ausgeschlossen“, sagte Attal mit Blick auf verschärfte Maßnahmen in der Hauptstadt. Präfekten und Abgeordnete stünden in ständigem Kontakt, um mögliche neue Maßnahmen vorzubereiten. Im Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder stark gestiegen. Für die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur wie auch für den Großraum Paris gilt eine Reisewarnung der Bundesregierung.

Berlins Bürgermeister verteidigt Demo-Verbot

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hält das Verbot der für diesen Samstag geplanten großen Demonstration gegen die Corona-Politik in Berlin für nachvollziehbar und richtig. Er wies in diesem Zusammenhang auf Verstöße gegen Auflagen in der Vergangenheit hin. Dass Auflagen nicht eingehalten würden, sei nicht nur ein Risiko für die Teilnehmer der Demonstration, sondern auch für viele andere, sagte der SPD-Politiker.

Insofern ist es nachvollziehbar und richtig, dass der Innensenator hier mit aller Klarheit reagiert“, betonte Müller. „Und das ist ja auch ein Weg, den wir im Senat gemeinsam so besprochen haben.“ Weiter führte er aus: „Die Teilnehmer der Demonstration gehen irgendwann nach Hause oder sie gehen an den Arbeitsplatz oder sie fahren mit der U-Bahn.“ Damit gefährdeten sie wiederum sich und andere, „weil sie vorher Regeln nicht beachtet haben“. Das Thema werde mit Sicherheit auch am Donnerstag in der Ministerpräsidentenkonferenz eine Rolle spielen.

Initiative Querdenken 711 akzeptiert Demo-Verbot nicht

Die Stuttgarter Initiative Querdenken 711 will das Verbot der Demonstrationen gegen die Corona-Politik am Wochenende in Berlin nicht hinnehmen. „Wir gehen juristisch gegen die Entscheidung des Innensenators vor und gehen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht diesen feindlichen Angriff auf das Grundgesetz zurückweisen wird“, teilte der Initiator der Demonstration, Michael Ballweg, am Mittwoch mit. „Diese, wie die anderen Versammlungen von Querdenken in Berlin werden stattfinden.“

Ballweg erklärte, die Initiative Querdenken habe „mehrere sehr gute Kooperationsgespräche mit der Polizei“ geführt, „in denen wir insbesondere die Problematik der Hygienekonzepte gut und kooperativ miteinander abgestimmt haben.“ Er fügte hinzu: „Ganz offensichtlich geht es dem Berliner Innensenator Andreas Geisel nicht um infektionsschutzrechtliche Befürchtungen, die seine eigene Polizeibehörde nicht teilt, sondern ausschließlich um die Gesinnung der Teilnehmer.“

Corona-Zahlen in der Schweiz steigen weiter

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit hat innerhalb von 24 Stunden so viele neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet wie seit April nicht mehr. Insgesamt waren es Stand Mittwochmorgen in der Schweiz und Liechtenstein zusammen 383 neue Fälle. Gemessen an der Bevölkerung ist das deutlich mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Deutschland hat knapp zehn mal so viele Einwohner wie die Schweiz.

Papst empfängt wieder Gläubige

Papst Franziskus empfängt ab 2. September nach langer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie wieder Gläubige zu seinen Generalaudienzen. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit. „Den Gesundheitsanweisungen der Behörden entsprechend, finden die Audienzen im September ab 9.30 Uhr im Hof des Apostolischen Palastes von San Damaso statt“, erläuterte die Präfektur des Päpstlichen Hauses. Die Teilnahme stehe allen offen, Eintrittskarten seien nicht nötig. Der Einlass sei ab zwei Stunden vor dem Beginn an einem Tor rechts vom Petersplatz möglich.

In den vergangenen Monaten hatten die Gläubigen die Generalaudienzen des 83-jährigen katholischen Kirchenoberhaupts wegen der Pandemie nur im Internet verfolgen können.

Theater sollen jeden zweiten Platz besetzen können

Grundsätzlich könnte nach Darstellung deutscher Bühnen- und Musikverbände jeder zweite Platz in Konzert- und Theatersälen unter den Corona-Regelungen besetzt werden. Sorgfältig erarbeitete Hygienekonzepte in den Häusern ließen häufig mehr Publikum zu, als es die starren Sitzplatzbeschränkungen vielerorts vorschrieben, heißt es in einer Erklärung des Deutschen Bühnenvereins, der Deutschen Orchestervereinigung, der Deutschen Konzerthauskonferenz, der Konferenz der Generalmusikdirektoren und der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger vom Mittwoch. Die Verbände forderten mehr Augenmaß im Umgang mit den Regelungen.

Der Sprecher der Konzerthauskonferenz, Benedikt Stampa, sprach von einer „strukturellen Schieflage“, die wirtschaftlich und künstlerisch höchst problematisch sei. Es sei schwer zu vermitteln, dass etwa in einem Konzerthaus in Nordrhein-Westfalen 1000 Plätze belegt werden könnten, in Bayern dagegen Theater und Konzertsäle nur maximal 200 Besucher einlassen dürften und in Baden-Württemberg bis maximal 500 Menschen Einlass gewährt werde.

Neun neue Corona-Fälle im Gaza-Streifen

Im Gazastreifen sind weitere Corona-Fälle außerhalb spezieller Quarantäne-Einrichtungen nachgewiesen worden. Wie das von der islamistischen Hamas geführte Gesundheitsministerium mitteilte, wurden neun weitere Infektionen gemeldet. Sechs von diesen stammen demnach aus dem Flüchtlingslager Al-Mughasi in der Mitte des Gazastreifens. In dem Lager mit etwa 120 000 Bewohnern waren zu Wochenbeginn die ersten vier Corona-Fälle in dem Palästinensergebiet außerhalb von Quarantäne-Einrichtungen festgestellt worden. Die Hamas-Regierung hatte daraufhin einen zweitägigen Lockdown für das dicht besiedelte Gebiet verhängt.

In dem Küstengebiet leben zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Virus gilt als Horrorszenario. Entgegen vieler Befürchtungen verlief die Pandemie aber dort bislang glimpflich.

Zahl der Neuinfektionen in Israel steigt weiter

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist in Israel erneut gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden am Vortag 1943 Fälle gemeldet – so viele hat es in dem Mittelmeerland seit dem 29. Juli nicht mehr gegeben. Es wurden aber auch mehr als 32 000 Tests gemacht. Im Vergleich zu den vorherigen Tagen sind dies sehr viele.

Zum Vergleich: In Deutschland meldeten die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen 1576 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Deutschland hat etwa neun mal so viele Einwohner wie Israel.

Bundesregierung verlängert Reisewarnung für Nicht-EU-Länder

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert. Das wurde am Mittwoch in der Kabinettssitzung entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.

Spahn kündigt neuen Umgang mit Reiserückkehrern an

Die Kontrolle der Quarantänepflicht nach Einreisen aus einem Risikogebiet soll nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstärkt werden. Es gebe bereits jetzt stichprobenartige Kontrollen, sagte Spahn in Berlin. „Diese sollen noch verstärkt werden.“ Als Maßnahme dazu habe das Bundeskabinett eine stärkere Digitalisierung beschlossen. Digitale Aussteigekarten etwa bei Flugreisen sollten dabei helfen, die Gesundheitsämter vor Ort zu entlasten.    

Spahn sagte, nach Ende der Hauptreisezeit werde es ein „verstärktes Quarantäneregime“ für Einreisen aus Risikogebieten geben. Er sei zuversichtlich, dass dies bei den Gesprächen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag beschlossen werde. Mit Blick auf den Herbst und Winter müssten gerade Krankenhäuser und Pflegeheime noch stärker vor dem Coronavirus geschützt werden.

Berlin verbietet Corona-Demonstrationen am Wochenende

Die Berliner Versammlungsbehörde hat mehrere für das Wochenende geplante Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen verboten. Grund ist laut Mitteilung, „dass es bei dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden zu Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung kommen wird“. Vergleichbare vorhergehende Versammlungen „hätten gezeigt, dass die Teilnehmenden sich bewusst über bestehende Hygieneregeln und entsprechende Auflagen hinweggesetzt haben“, so der Berliner Senat.

Innensenator Geisel kündigte ein konsequentes Vorgehen der Polizei an, sollten sich dennoch große Menschenansammlungen bilden. „Ich bin nicht bereit ein zweites Mal hinzunehmen, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird. Ich erwarte eine klare Abgrenzung aller Demokratinnen und Demokraten gegenüber denjenigen, die unter dem Deckmantel der Versammlungs- und Meinungsfreiheit unser System verächtlich machen“, sagte der SPD-Politiker.

Zu den Demonstrationen waren Tausende Teilnehmer erwartet worden, auch in der rechtsextremen Szene wurde stark für eine Teilnahme mobilisiert.

Gegen die Entscheidung der Berliner Versammlungsbehörde können noch Rechtsmittel eingelegt werden.

1576 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Morgen  1576 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Dienstag waren es 1278. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 0,90 (Vortag: 0,98). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. 

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen vom Montag lag dieser Wert bei 0,92 (Vortag: 0,97).

WHO: Afrika könnte Höhepunkt der Corona-Pandemie hinter sich haben

Der afrikanische Kontinent könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Höhepunkt der Corona-Pandemie hinter sich gelassen haben. Es sei zu sehen, dass „so etwas wie ein Höhepunkt“ erreicht worden sei, und nun gingen die täglich gemeldeten neuen Fallzahlen in der Region herunter, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Dienstag bei einer Videokonferenz afrikanischer Gesundheitsminister. 

Eltern erhalten 2020 mehr bezahlte Krankentage für ihre Kinder

Gesetzlich Versicherten stehen in diesem Jahr wegen der Coronakrise mehr Krankentage zur Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung. Für Elternpaare soll das Kinderkrankengeld für jeweils fünf weitere Tage und für Alleinerziehende für zusätzliche zehn Tage gewährt werden. Das haben die Spitzen der großen Koalition am Dienstagabend nach rund achtstündigen Beratungen im Kanzleramt in Berlin beschlossen. „Angesichts der Corona-Pandemie kann der bestehende Anspruch in manchen Fällen nicht ausreichen“, heißt es im Beschluss. Zur Pflege eines erkrankten Kindes stehen Eltern in der Regel pro Jahr zehn freie Arbeitstage zu. Bei Alleinerziehenden sind es bis zu 20 Tage. Das gilt für alle Kinder unter zwölf Jahren.

Koalition einigt sich auf Verlängerung von Kurzarbeitergeld         

Die große Koalition will die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes verlängern, um die Folgen der Coronakrise abzumildern. Betroffene können diese Leistung künftig bis zu 24 Monate beziehen, wie es in dem am Dienstagabend veröffentlichten Beschluss des Koalitionsausschusses heißt. Bislang sind die Zahlungen auf zwölf Monate befristet. Auch die Corona-bedingten Sonderregelungen zum erleichterten Zugang und zur Höhe der Zahlungen sollen beibehalten werden, wie die Spitzen von Union und SPD beschlossen.     Auch will die Regierungskoalition die Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen in der Corona-Krise verlängern. Die Laufzeit soll bis Jahresende ausgeweitet werden.

Koalition will in Corona-Krise Umrüstung von Klimaanlagen fördern

Die Koalition will in der Coronakrise die Umrüstung von Klimaanlagen fördern und damit dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verringern. Wie aus dem Beschlusspapier nach den Beratungen der Koalitionsspitzen hervorgeht, soll ein auf die Jahre 2020 und 2021 befristetes Förderprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro zur „Corona-gerechten Umrüstung“ von Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten finanziert werden

„Bei bisherigen Ausbruchsgeschehen ist wiederholt ein begünstigender Faktor gewesen, dass Klimaanlagen durch nicht ausreichend gefilterte Umluftrückführung in geschlossenen Räumen zum Infektionsgeschehen erheblich und auch über größere Entfernungen beigetragen haben“, heißt es.

Meldungen von Dienstag, 25. August 2020:

Schweden schickt Tausenden falsches Testergebnis

3700 Menschen in Schweden haben nach einem Corona-Test ein falsches Ergebnis bekommen. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, wurden alle positiv auf das Virus getestet, obwohl sie nicht wirklich infiziert waren. Schwedens Corona-Statistik werde sich dadurch ändern.

Bei den Betroffenen handele es sich vor allem um Personen mit milden Symptomen, die selbst einen sogenannten PCR-Test angewendet hatten. Der Fehler sei in zwei Labors festgestellt worden, die die kommerziellen Schnelltests aus China analysierten. Rückblickend wurde festgestellt, dass sie nicht zwischen niedrigen Viruskonzentrationen und negativen Proben unterscheiden konnten. Die Leistungen des Tests seien einfach zu schlecht, hieß es bei der Pressekonferenz. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Dienstag in Schweden rund 86.900 Infizierte und 5814 Todesfälle registriert.

Labore fordern neue Regeln wegen Coronatests für Reiserückkehrer

Die Labore in Deutschland fordern wegen zunehmender Belastung durch Corona-Tests schnellstmögliche Neuregelungen bei Tests für Reiserückkehrer. Eine Anpassung der Teststrategie für Rückkehrer, wie in der Schaltkonferenz der Landesgesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, sei dringend erforderlich, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Es reiche nicht, das Ende der Sommerferien abzuwarten, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Müller.

Spahn und die Gesundheitsminister hatten mehrheitlich vorgeschlagen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber künftig nicht mehr geben soll. Zudem soll die Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten nach dem Ende der Sommerreisesaison wieder abgeschafft werden. Begründet wird das unter anderem mit der zunehmenden Belastung der Labore. Es gibt noch keinen Beschluss. Aus Bayern etwa kommt Widerstand.

Sachsen könnte RB Leipzig 22.000 Fans im Stadion erlauben

Nach der neuen Corona-Schutzverordnung im Freistaat Sachsen sind gut gefüllte Sporthallen und Stadien prinzipiell möglich. Grundvoraussetzung sind jedoch gute Hygienekonzepte der Veranstalter. Vom 1. September bis 2. November gilt der am Dienstag von der sächsischen Landesregierung gefasste Beschluss, der Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern erlaubt. Dafür darf in der Region des Veranstaltungsortes die Zahl der Neuinfektionen 20 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nicht übersteigen.

Sachsens Sozialministerin Petra Köppig (SPD) sagte nach der Kabinettssitzung am Dienstag, RB Leipzig beispielsweise habe wirklich ein gutes Konzept. Sie verwies aber auch darauf, dass die Fußball-Bundesliga noch eine Ausnahme sei. Bei Bundesligaspielen sei eine bundesweite Abstimmung wichtig und richtig. Wenn das Hygienekonzept vorliegt und die Stadt Leipzig zustimmt, könnte ein Fußballspiel auch mit 22.000 Zuschauern stattfinden.

Briatores Club auf Sardinien ist Corona-Hotspot

Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf Sardinien hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt. Der 70-jährige Briatore selbst sei im San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand, wie sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag schrieb. Er habe sich Sonntagabend mit leichtem Fieber und Symptomen der Erschöpfung ins Hospital begeben. Briatore sei stabil, es gehe ihm gut, und er bleibe zur Kontrolle dort.

Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des Billionaire“-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Die Zahl könne sich noch leicht ändern, da auch ein anderer Betrieb zu der Testreihe gehöre. Die ersten Ansteckungen in dem Prominenten-Treff Briatores waren schon vor einigen Tagen bekannt geworden. Viele betroffene Mitarbeiter seien zu Hause in Isolation, hieß es.

Virologe: Wissen über Corona hilft, neuen Lockdown zu vermeiden

Der Marburger Virologe Stephan Becker hält ein erneutes Herunterfahren des öffentlichen Lebens in Deutschland dank des mittlerweile gesammelten Wissens über das Coronavirus für vermeidbar. Der Lockdown im Frühjahr sei wichtig gewesen, sagte der Forscher der Deutschen Presse-Agentur. „Er hat uns gezeigt, wie man mit so einem Virus umgehen kann und dass es möglich ist, es einzudämmen. Wir haben aber auch gelernt, dass wir das so nicht noch einmal wollen“, sagte er auch mit Blick auf die sozialen, wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Folgen. „Dadurch, dass wir das Virus besser kennengelernt und verstanden haben, was die riskanten Situationen sind, können wir – glaube ich – einen weiteren, flächendeckenden Lockdown vermeiden.“

Saarland will mehr Schulbusse anschaffen

Im Saarland sollen rund 100 zusätzliche Busse zur Schülerbeförderung eingesetzt werden, um die Ansteckungsgefahr mit Corona in voll besetzten Bussen zu minimieren. „Die Kosten werden komplett vom Land übernommen“, kündigte Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag an. Zuvor hatte der Ministerrat grünes Licht für ein neues Förderprogramm mit einem Volumen von rund einer Million Euro gegeben, das jetzt zügig umgesetzt werden soll.

„Ich will dafür sorgen, dass so schnell wie möglich jeder fahrtüchtige Bus bei uns im Saarland eingesetzt werden kann, damit sich die Kinder gut und sicher und vor allem mit einem guten Gefühl für die Eltern auf den Schulweg begeben können“, sagte Rehlinger. Sie habe großes Verständnis dafür, dass „ein mulmiges Gefühl“ entstehe, wenn man das dichte Gedränge der Schüler in den Bussen sehe, das seit dem Schulstart vor einer Woche herrsche.

Zulassungsantrag von Corona-Impfstoff vielleicht noch 2020

Die Zulassung eines britisch-schwedischen Corona-Impfstoffes kann Forschern zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr beantragt werden. Bis dahin könnten genügend Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels vorliegen, berichtete am Dienstag Andrew Pollard von der Universität Oxford dem Sender BBC. Er ist mit einer Forschungsgruppe an der Entwicklung des Vakzins beteiligt.

Es handelt sich um ein Mittel des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford, das zum Kreis der erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten zählt. Nach einer eventuellen Zulassung müsste der Impfstoff aber erst noch in großen Mengen produziert werden, bis große Bevölkerungsgruppen damit versorgt werden könnten.

Spanien setzt Militär gegen Corona ein

Angesichts rapide zunehmender Infektionszahlen setzt Spanien im Kampf gegen das Coronavirus nun auch das Militär ein. Neben anderen Maßnahmen werde man das System zur Nachverfolgung der Infektionsketten mit 2000 Soldaten verstärken, teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag in Madrid mit.

Der sozialistische Politiker mahnte zur „Wachsamkeit und Gelassenheit“. Probleme gebe es nur in einigen Regionen des Landes. Wir müssen die Kontrolle übernehmen und diese zweite Kurve so schnell wie möglich bezwingen. Wir haben das bereits einmal geschafft und werden es sicher wieder schaffen“, sagte Sánchez.

Scheuer und Pofalla gegen Reservierungspflicht in Zügen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich in der Coronakrise gegen eine Reservierungspflicht in Zügen ausgesprochen. Der CSU-Politiker sagte am Dienstag in Berlin, dies würde weniger Flexibilität bedeuten. Es drohe zudem die Gefahr, dass Fahrpreise teurer werden könnten und Defizite bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden müssten, weil die Kapazitäten sinken. Weil die Auslastung der Deutschen Bahn in der Coronakrise gesunken ist und dies für Löcher in der Bilanz sorgte, hat der Bund bereits Milliardenhilfen zugesagt.

Auch Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sprach sich gegen eine Reservierungspflicht aus. Eine Reservierungspflicht im Fernverkehr ist in der Coronakrise immer wieder gefordert worden, etwa von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer – damit nötige Sitzabstände zwischen den Reisenden eingehalten werden können. Pofalla sagte, er fahre viel mit der Bahn, könne aber nicht von überfüllten Zügen berichten. Die Abstandsregelungen könnten eingehalten werden. Eine Reservierungspflicht hätte Auswirkungen auf die Kapazitäten.

Südkorea schließt wegen Corona-Anstiegs wieder die Schulen in Seoul

Drei Monate nach der landesweiten Öffnung der Schulen in Südkorea wird im Großraum Seoul wegen des deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionen wieder auf Online-Unterricht umgestellt. Das kündigte das Bildungsministerium an. In der Region um die Hauptstadt seien in den vergangenen zwei Wochen mindestens 193 Schüler und Lehrer positiv auf das Virus getestet worden. Auch die Kindergärten sollen vorübergehend wieder geschlossen werden. Die Zahl der Neuinfektionen war zuvor den zwölften Tag in Folge dreistellig gestiegen. Der Großteil der neu bestätigten Infektionsfälle entfiel auf Seoul, die umliegende Provinz Gyeonggi und die westliche Küstenstadt Incheon.

Stadt München will bei steigenden Corona-Zahlen Alkoholverbot

Die Stadt München hat ein Alkoholverbot für den öffentlichen Raum bei steigenden Corona-Zahlen beschlossen. Die Regelung soll in Abhängigkeit der Anzahl an Neuinfektionen gelten. Sollte die Zahl der neu mit Corona Infizierten pro 100.000 Einwohner über einen Zeitraum von sieben Tagen auf 35 steigen, sei der Verkauf von Alkohol ab 21 Uhr verboten, teilte die Stadt  mit. Zudem sei der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum ab 23 Uhr dann nicht mehr erlaubt. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag in der Landeshauptstadt zuletzt bei 30,92 – bei steigender Tendenz.

Corona-Hotspot Bad Feilnbach: Nicht einmal jeder Zehnte war infiziert

Auch an sogenannten Corona-Hotspots hat sich bisher der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mit dem Virus infiziert. Im oberbayerischen Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent der Erwachsenen Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus und demnach eine Infektion durchgemacht, wie eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) ergab. Die Tests mit 2153 Erwachsenen vom 23. Juni bis 4. Juli ergaben somit 2,6-mal mehr Infektionen als bisher bekannt. Der Großteil der Bevölkerung habe damit die Infektion nicht durchgemacht, sagte Studienleiterin Claudia Santos-Hövener. Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim war die zweite stark von Corona betroffene Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, in der das RKI Einwohner auf das Virus testete. Weil bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen allerdings häufig keine Antikörper nachweisbar sind, lag dort der tatsächliche Anteil der Menschen, die bereits mit Sars-CoV-2 infiziert waren, wohl merklich höher bei gut 10 Prozent. Auch in Bad Feilnbach liegt aus diesem Grund der geschätzte prozentuale Anteil der Infizierten höher bei hochgerechnet 8,6 Prozent, wie Santos-Hövener sagte.

Söder: „Die zweite Welle ist da“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in einem n-tv-Interview auf die Frage, ob bald mit neuen Einschränkungen zu rechnen sei, geantwortet: „Zunächst mal müssen wir uns darauf einstellen, dass die zweite Welle da ist. Wer jetzt noch leugnet, dass Corona eine Gefahr ist, hat wirklich nichts verstanden.“ Die von den Gesundheitsministern von Bund und Ländern vorgeschlagenen Einschränkungen bei den Corona-Tests für Reiserückkehrer lehnt er ab. „Bayern will das nicht“, sagte Söder im Bayerischen Rundfunk. Die Urlaubsrückkehrer ließen „gepaart mit einem großen Leichtsinn“ überall in Deutschland das Infektionsgeschehen ansteigen. „Der Urlaub ist genau das Risiko, vor dem wir immer gewarnt haben“, sagte Söder.

Mitte September stünden in einigen Bundesländern bereits wieder Herbstferien vor der Tür, warnte der CSU-Politiker. Die Überlegung, Tests abzuschaffen oder zu begrenzen, halte er „für nicht durchdacht.“ Auch das Argument, die Testkapazitäten seien jetzt ausgeschöpft, greife nicht. Denn es sei noch fast ein Viertel der Kapazitäten frei. Quarantäne plus Tests seien „eine wichtige Sicherheit“, zeigte sich der bayerische Ministerpräsident überzeugt. Bayern sei „grundlegend skeptisch“, sagte er mit Blick auf die Vorschläge.

Wegen Corona-Hilfen: Ermittlungen gegen Berliner Bank

Bei der Auszahlung milliardenschwerer Corona-Hilfen für Kleinunternehmer soll es Berlin nicht genau genug genommen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Vorstände und drei weitere Verantwortliche der Investitionsbank Berlin wegen Untreue oder Beihilfe zur Untreue, wie ein Sprecher sagte. „Es gibt den Anfangsverdacht, dass bei der Vergabe der Gelder nicht für eine ausreichende Kontrolle der Anträge auf Missbrauch Sorge getragen wurde.“ Über die Ermittlungen berichteten am Dienstag der RBB und der Tagesspiegel“.

Spahn hält Maskenpflicht am Arbeitsplatz für überflüssig

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig. „Ich halte die bestehenden Regelungen für ausreichend“, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Düsseldorf. Es gebe Corona-Empfehlungen für den Arbeitsschutz, die jeweils auf die konkrete Situation im jeweiligen Betrieb angepasst würden. „Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen anstecken“, betonte der Minister. Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht.

Sachsen verhängt Bußgeld für Verstöße gegen Maskenpflicht

Sachsen führt ab 1. September ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften ein. Es beträgt 60 Euro. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Kabinett am Dienstag in Dresden. Die Maßnahme ist Teil der neuen Corona-Schutzverordnung, die bis zum 2. November gelten soll. Abstandsregel und Kontaktbeschränkungen gelten weiter. Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte werden bei Vorlage eines Hygienekonzeptes erlaubt. Gleiches gilt für Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern. Allerdings gibt es dafür Bedingungen.

Nach Angaben von Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) haben sich in Sachsen bislang 5834 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das sind neun mehr als am Vortag. „Unsere Entwicklung ist nach wie vor recht positiv“, sagte Köpping mit Blick auf die vergleichsweise geringen Infektionszahlen. Die Zahl der Todesopfer liegt unverändert bei 224. 49 Menschen befinden sich wegen Covid-19 im Krankenhaus, sechs davon auf der Intensivstation.

Deutschen Urlaubern droht in Norwegen Quarantäne

Das norwegische Gesundheitsamt (FHI) empfiehlt, für Reisende aus Deutschland und Liechtenstein eine Quarantänepflicht einzuführen. Auf der Webseite des FHI hieß es am Dienstag, in Deutschland sei die Zahl der registrierten Corona-Fälle zunehmend gestiegen. „Bis zum 23. August waren es 20 Fälle pro 100 000 Einwohner, und es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zunehmen wird.“ Sollte die Regierung der Empfehlung folgen, würde in der Nacht zu Samstag das Quarantänegebot von zehn Tagen in Kraft treten. Es wird erwartet, dass bei einer Pressekonferenz am Nachmittag weitere Informationen bekannt werden.

Zwei Genesene in Benelux wieder mit Corona infiziert

Nach einem ersten Fall in Hongkong berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei von der Krankheit Genesenen. In den Niederlanden gehe es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sagte die Virologin und Beraterin der niederländischen Regierung, Marion Koopmans, am Dienstagmorgen im niederländischen Radio. Jede Sars-CoV-2-Infektion hat nach ihren Worten einen einzigartigen genetischen Fingerabdruck“. Bei Tests sei bei diesem Patienten festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion. Einzelheiten zu dem Krankheitsverlauf bei dem Patienten nannte sie nicht

Über eine erneute Infektion ist die Virologin nach eigenen Worten nicht überrascht. „Von anderen Infektionen der Atemwege wissen wir, dass man nicht lebenslang geschützt ist, und das erwarten wir auch nicht von Covid-19.“ Nun müsse untersucht werden, ob es tatsächlich häufiger vorkomme oder ob es um Einzelfälle gehe.

Sachsen-Anhalt: Bald Veranstaltungen mit bis zu 2500 Zuschauern?

Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht hat vorgeschlagen, nach monatelangen Corona-Einschränkungen wieder bis zu 2500 Zuschauer bei Sport- und Großveranstaltungen zuzulassen. Bei niedrigem Infektionsgeschehen und einem guten Hygienekonzept könnten in Einzelfällen auch noch größere Gruppen genehmigt werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag werde er am Vormittag mit seinen Kabinettskollegen diskutieren.

Wir müssen mit Augenmaß ein Stück weit zur Normalität zurückkehren“, sagte Stahlknecht. Seinem Vorschlag zufolge sollte die Grenze von 2500 Zuschauern in Hallen so lange gelten, bis in einem betreffenden Landkreis mehr als 15 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner pro Woche auftreten. Bei Übertreten dieser Schwelle wären weniger Zuschauer zulässig. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ Dienstag) über den Vorstoß berichtet.

Konjunktureinbruch in Coronakrise geringer als angenommen

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist in der Coronakrise etwas weniger stark eingebrochen als zunächst berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Vierteljahr 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 9,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde von minus 10,1 Prozent ausgegangen.

Auch die Staatskasse verzeichnet Mise und hat in den vergangenen Monaten weniger Geld eingenommen als ausgegeben. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bei 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

Israel meldet so viele Neuinfektionen wie Ende Juli

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist in Israel auf den höchsten Stand seit Ende Juli geklettert. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden am Vortag 1888 Fälle gemeldet – so viele hat es in dem Mittelmeerland seit dem 29. Juli nicht mehr gegeben.

Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Erkrankungen jedoch in die Höhe. In den vergangenen Wochen hatte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen etwas stabilisiert. An Werktagen, den Tagen mit den meisten Tests, wurden zuletzt immer rund 1650 Fälle registriert. Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben bislang 105.252 Fälle erfasst. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 856. In Israel sollen die Schulen mit Ende der Sommerferien am 1. September unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet werden.

FC Schalke nimmt Training wieder auf

Nach einem Corona-Fall im Trainingslager in Österreich und einer weiteren negativen Testreihe ist der FC Schalke 04 am Dienstagmorgen in ein eingeschränktes Mannschaftstraining zurückgekehrt. Unter besonderen Auflagen und Schutzvorkehrungen durfte das dezimierte Team des Fußball-Bundesligisten auf dem Trainingsplatz im österreichischen Längenfeld wieder üben.

Zuschauer waren nicht mehr wie in den ersten Tagen zugelassen. Die sogenannte Kontaktgruppe 1 des Betroffenen sei gemäß der österreichischen Bestimmungen inzwischen ebenfalls isoliert worden, teilte ein Schalke-Sprecher am Dienstagmorgen mit.

VfL Bochum sagt Trainingslager ab

Ein Corona-Befund innerhalb des Mannschaftskreises hat die Saisonvorbereitung des VfL Bochum empfindlich gestört. Wie der Fußball-Zweitligist mitteilte, wurde das geplante Kurztrainingslager in Barsinghausen abgesagt. Nach dem Befund bei einer namentlich nicht genannten Person bei der am Montagmorgen durchgeführten regelmäßigen Testung informierte der Verein die lokalen Gesundheitsbehörden, die daraufhin häusliche Quarantäne für die Spieler, das Trainerteam und den Staff anordnete.

Auch das für Mittwoch geplante Testspiel gegen den Drittligisten VfB Lübeck entfällt. Zudem befindet sich der VfL in Austausch mit Borussia Dortmund wegen des für Freitag (28. August) geplanten Tests. Ob dieses Spiel zustande kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

Fluglinie SAS wegen Corona mit deutlichem Minus

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat wegen des Corona-Ausbruchs einen Milliardenverlust erlitten. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank die Zahl der Passagiere im vergangenen Quartal (Mai bis Juli) um 86 Prozent. Der Gesamtumsatz ging um 81 Prozent von 13,4 Milliarden schwedischen Kronen (1,3 Mrd Euro) im Vorjahresquartal auf 2,5 Milliarden Kronen zurück. Infolgedessen lag der Vorsteuerverlust bei minus 2,1 Milliarden Kronen, nach rund 1,5 Milliarden Kronen Gewinn im Vorjahr.

Die Airline hat von ihren drei größten Anteilseignern eine Finanzspritze von rund 12 Milliarden schwedischen Kronen bekommen. Im Gegenzug muss SAS in den nächsten Jahren allerdings die Betriebskosten deutlich senken und 5000 Arbeitsplätze abbauen. 4000 Entlassungen seien inzwischen abgeschlossen, sagte SAS-Chef Rickard Gustafson der Mitteilung zufolge.

Frauen-Bundesliga startet mit Sitzplätzen und ohne Gäste-Fans

Die Fußball-Bundesliga der Frauen ist für eine mögliche schrittweise Rückkehr von Zuschauern gewappnet. Der DFB-Ausschuss Frauen-Bundesligen hat sich in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig für die Anpassung der Durchführungsbestimmungen der DFB-Spielordnung für den Sonderspielbetrieb ausgesprochen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montagabend mit. Mögliche Maßnahmen müssten dabei aber stets mit Blick auf die regionalen Verfügungslagen und in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden durchgeführt werden.

Der Plan lehnt sich stark an dem von der Deutschen Fußball Liga Anfang August bekannt gegebenen Konzept an. Die Beschlussvorlage sieht für die Bundesliga den Wegfall von Stehplätzen und die ausschließliche Nutzung von Sitzplätzen bis zum 31. Oktober, den Verzicht von Tickets für Gästefans bis zum 31. Dezember sowie ein grundsätzliches Alkoholverbot im Stadion bis zum 31. Oktober vor. Des Weiteren sollen auch in der kommenden Saison fünf Auswechslungen möglich sein.

Pakistan impft nach Corona-Pause wieder Kinder gegen Polio

Nach Monaten der Unterbrechung in Folge der Corona-Pandemie will eins der letzten Polio-Länder der Welt, Pakistan, wieder verstärkt gegen die Krankheit vorgehen. Bis Dezember seien monatliche Impfkampagnen geplant, sagte der Koordinator der Polio Eradication Initiative in dem südasiatischen Land, Rana Safdar, der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstagnachmittag sollte Afrika von einer unabhängigen Kommission als Polio-frei erklärt werden. Dann sind Afghanistan und Pakistan die letzten beiden Länder der Welt, die gegen den Wildtyp des Poliovirus kämpfen.

Wegen der Corona-Pandemie wurden im Frühjahr in Pakistan und Afghanistan Impfkampagnen unterbrochen. Alleine in Pakistan fehlten dadurch Schätzungen zufolge rund 40 Millionen Kindern die wichtige Schutzimpfung gegen die Erkrankung, die das zentrale Nervensystem befallen und in Einzelfällen zu dauerhaften Lähmungen führen kann.

Tourismusbeauftragter kann sich Reisewarnung für Frankreich vorstellen

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, schließt eine Reisewarnung für ganz Frankreich nicht aus. „Wir haben ein atmendes System“, sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. Es gebe klare Maßzahlen, nach denen eine Region zum Risikogebiet erklärt werde, so Bareiß. „Wenn 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu erkennen sind, dann muss man reagieren.“ Am Montag hatte die Bundesregierung wegen der Corona-Ansteckungsgefahr eine Reisewarnung für den Großraum Paris sowie weite Teile der französischen Mittelmeerküste rund um Marseille ausgesprochen.

Die Einstufung der Regionen Île-de-France und Provence-Alpes-Côte d’Azur als Risikogebiete halte er für angemessen, betonte Bareiß. „Das System funktioniert. Wir haben ganz klar gesagt, dass wir nicht mehr Länder schließen wollen, sondern nur noch Regionen beobachten wollen“, sagte er in der TV-Sendung.

Münchens OB hofft auf Oktoberfest 2021

Nachdem das Oktoberfest in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfällt, hofft Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf eine Wiesn 2021. Wenn es einen Impfstoff geben sollte, stehe einem Oktoberfest im kommenden Jahr nichts im Wege, sagte Reiter dem „Münchner Merkur“. Er halte es für möglich, dass bis 2021 ein solcher Impfstoff gefunden ist. „Die ganze Welt beteiligt sich schließlich an der Forschung.“

Zuversichtlich ist der Stadtchef auch, was die Christkindlmärkte in München betrifft. Die Verwaltung arbeite an einem Konzept, wie die Märkte in diesem Jahr stattfinden könnten. Es müssten Abstände gewährleistet sein, um Menschenansammlungen zu verhindern. „Ich fände es schön, zu Weihnachten ein kleines Zeichen der Normalität nach diesem schwierigen Jahr zu setzen“, sagte Reiter.

Mehrere Syrien-Unterhändler positiv getestet

Die Syrien-Verhandlungen über eine neue Verfassung liegen wegen positiver Corona-Test bei mehreren Teilnehmern schon nach einem Tag vorläufig auf Eis. Nach Angaben des Vorsitzenden der Oppositionsgruppe, Hadi al-Bahra, wurden die Teilnehmer in ihren Hotels in Quarantäne „zwischen zwei und zehn Tagen“ geschickt. Seine Gruppe setze ihre Arbeit intern zunächst auf virtuellen Plattformen fort.

Das Büro des UN-Syrienbeauftragten Geir Pedersen machte am Dienstag zunächst keine Angaben. Es hatte am Montagnachmittag nach drei positiven Corona-Tests bei Teilnehmern die Unterbrechung der Sitzungen mitgeteilt. Hadi al-Bahra sprach von vier positiven Tests.

Sachsen-Anhalt plant stufenweise Rückkehr von Fans in Sport- und Konzerthallen

Stadien, Sport- und Konzerthallen in Sachsen-Anhalt sollen sich Schritt für Schritt wieder mit Menschen füllen. Entsprechende Regelungen sollen in der nächsten Corona-Verordnung des Landes festgeschrieben werden, wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die aktuellen Corona-Regeln im Land gelten bis 16. September. Gerade der Umgang mit Sportveranstaltungen sei allerdings ein Thema, für das es eine gemeinsame Strategie der Bundesländer brauche. Aus Sicht von Haseloff sollte es aber keine starren bundeseinheitlichen Vorgaben geben. Vielmehr solle es vom Infektionsgeschehen abhängig sein, ob und wie viele Zuschauer möglich sind.

RKI meldet 1278 Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

Saar-Ministerpräsident Hans fordert einheitliche Corona-Vorschriften

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans CDU) dringt auf einheitliche Corona-Schutzvorschriften in Deutschland. Die Ministerpräsidenten müssten bei ihrer Schaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag darüber beraten, „ob wir Lockerungen wieder zurücknehmen müssen beziehungsweise Verschärfungen von Auflagen und Strafen brauchen“, sagte Hans den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Es wäre wünschenswert, wenn Bund und Länder sich dabei auf ein gemeinsames Vorgehen einigen könnten.“ Dies erwarteten auch die Bürger.

Meldungen von Montag, 24. August 2020:

Sprint-Legende Usain Bolt in Corona-Quarantäne

Der US-Sportler Usain Bolt hat sich wegen des Verdachts auf eine Infektion mit dem Coronavirus in Quarantäne begeben. Der Weltrekordhalter über 100 und 200 Meter sagte am Montag in einem im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Video, dass er sich am Wochenende einem Test auf das Virus unterzogen habe. In den Onlinenetzwerken habe er dann gelesen, dass dieser Test positiv ausgefallen sei. Bolt teilte jedoch nicht mit, ob er selbst das Testergebnis inzwischen bekommen hat. Unter Symptomen der Infektion leidet der Jamaikaner nach eigenen Angaben nicht. Er versuche, „verantwortungsbewusst zu sein“, weshalb er zu Hause bleibe, sagte er. Auch wolle er Freunde kontaktieren, mit denen er in direktem Kontakt gewesen sei, damit sie sich zur Sicherheit ebenfalls in Quarantäne begäben. Bolt hatte erst am Freitag seinen 34. Geburtstag gefeiert. Die britische Zeitung „Guardian“ berichtete, Freunde hätten eine Überraschungsparty für ihn geschmissen. Daran hätten auch andere Sportstars wie der Fußballer Raheem Sterling von Manchester City teilgenommen.

Corona-Lockdown im Gazastreifen

Im dicht besiedelten Gazastreifen sind die ersten Corona-Fälle außerhalb spezieller Quarantäne-Einrichtungen nachgewiesen worden. Wie das Informationsbüro der islamistischen Hamas-Regierung am späten Montagabend mitteilte, wurden die vier Fälle – alles Mitglieder einer Familie – im Flüchtlingslager Al-Mughasi registriert. Dort leben etwa 120.000 Menschen. Das Informationsbüro verkündete einen kompletten Lockdown für den gesamten Gazastreifen. Die Maßnahme solle von Montagnacht für 48 Stunden gelten. Bildungseinrichtungen, Moscheen und Märkte müssen geschlossen bleiben. In dem Küstenstreifen leben insgesamt zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Virus gilt als Horrorszenario. Entgegen vieler Befürchtungen verlief die Pandemie bislang glimpflich.

Bayern spricht sich gegen Ende der Corona-Testpflicht nach Sommersaison aus

Bayern ist gegen ein vorzeitiges Ende der Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer. „Die Diskussion zur Beendigung einer Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ist verfrüht“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montagabend in München. Die Auswertungen aktueller Ausbruchsschwerpunkte von Corona-Infektionen zeige klar die Bedeutung von infizierten Reiserückkehrern an diesen Infektionsketten. Huml äußerte sich besorgt über die am Montag zuvor mehrheitlich von ihren Amtskollegen aus Bund und Ländern befürwortete neue Teststrategie im Umgang mit Urlaubsheimkehrern. „Jetzt, wo dieses wirkungsvolle Instrument greift und akzeptiert ist, sollte man es nicht verfrüht stoppen“, betonte sie und verwies auf die erzielten Erfolge bei den Kontrollen in Bayern. An den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen, den Fernbahnhöfen München und Nürnberg sowie an drei Autobahnteststellen seien bisher mehr als 3000 Reiserückkehrer aus Risikogebieten positiv getestet worden.

Corona-News von Montag, dem 24. August:

Reisewarnung für Côte d’Azur und Île-de-France in Frankreich

Die Bundesregierung hat wegen der Corona-Ansteckungsgefahren eine Reisewarnung für die französischen Regionen Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie Provence-Alpes-Côte d’Azur ausgesprochen. Beide Gebiete werden seitdem auf der fortlaufend aktualisierten Liste des bundeseigenen Robert Koch-Institutes (RKI) als Risikogebiete geführt. Solch eine Einstufung erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Gesundheits-, Außen- und Innenministerium. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.

Gesundheitsminister beenden wohl Testpflicht für Reise-Rückkehrer

Kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland soll es nach dem Willen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben. Außerdem soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden. Entsprechende Vorschläge legten die Minister am Montag nach einer Schaltkonferenz vor.

Es habe eine hohe Übereinstimmung gegeben, dass richtigerweise im Sommer die Tests für Reisende ausgeweitet worden seien, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach dem Gespräch. Man sei sich aber gleichzeitig einig, dass mit Ende der Rückreisewelle die Kapazitäten wieder stärker im Bereich Pflege und Krankenhäuser genutzt werden sollten.

EU will sich auch möglichen Corona-Impfstoff von Moderna sichern

Die EU hat mit einem weiteren Unternehmen Vorgespräche über den Erwerb eines möglichen Impfstoffs zum Schutz vor Covid-19 abgeschlossen. Wie die zuständige EU-Kommission mitteilte, geht es konkret darum, dem US-Biotechnologieunternehmen Moderna im Fall einer erfolgreichen Impfstoffentwicklung 80 Millionen Dosen abzunehmen. Für weitere 80 Millionen Dosen ist ein Vorkaufsrecht geplant.

Moderna gehört nach Angaben der Kommission zu den Unternehmen, die an der Entwicklung einer neuen Impfstoffklasse auf Basis von Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) arbeiten. „Die mRNA spielt eine grundlegende Rolle in der Humanbiologie, denn sie überträgt Informationen, die von den Körperzellen in die Herstellung von Proteinen umgesetzt werden, einschließlich Proteinen, die Krankheiten vorbeugen oder bekämpfen können“, erklärte die Brüsseler Behörde.

Klinik: Womöglich erster Nachweis einer erneuten Infektion mit Corona

Hongkonger Forscher haben eigenen Angaben zufolge erstmals eine erneute Corona-Ansteckung bei einem bereits länger genesenen Patienten nachgewiesen. Die Uniklinik der University of Hong Kong schrieb auf Twitter, dass Mikrobiologen der Hochschule weltweit erstmals einen solchen Fall dokumentiert hätten. Die Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass „Immunität nach einer natürlichen Infektion von kurzer Dauer sein kann“.

Die Uniklinik verwies auf einen Bericht des öffentlichen Hongkonger Senders RTHK über die neuen Forschungsergebnisse. Demnach hatte sich ein Mann aus Hongkong im Frühjahr mit dem Virus infiziert. Nachdem er sich von der Corona-Infektion erholt hatte, sei das Virus bei ihm vier Monate später nach einer Spanienreise im August erneut nachgewiesen worden. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 handelte. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.

Verschärfte Corona-Regeln im hessischen Main-Kinzig-Kreis

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in und um die hessische Stadt Hanau verschärft der Main-Kinzig-Kreis die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Es gelten strengere Auflagen bei Veranstaltungen, privaten Treffen und Freizeitbeschäftigungen, wie der Kreis am Montag mitteilte. Verschärfungen gibt es auch an Schulen: Der praktische Sportunterricht wird abgesagt, eine Maskenpflicht gilt für alle weiterführenden Schulen.    

Die Maßnahmen sind den Angaben zufolge zunächst auf drei Wochen beschränkt. Betroffen sind die Städte Bruchköbel, Erlensee, Hanau, Maintal, Neuberg und Nidderau. Allen weiteren Kommunen im Altkreis Hanau wird empfohlen, sich ebenfalls an die Regeln zu halten.

Hälfte der Corona-Infizierten in Neustadt ohne Antikörper

Im ehemaligen Corona-Quarantäneort Neustadt am Rennsteig lassen sich bei rund der Hälfte der mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten keine Antikörper gegen den Erreger nachweisen. Dies hat eine seit Mai laufende Studie des Universitätsklinikums Jena in dem rund 900 Einwohner zählenden Ort nahe Ilmenau ergeben, wie das Klinikum mitteilte. Neustadt war im März wegen gehäufter Corona-Infektionen als bislang einziger Ort in Thüringen für zwei Wochen komplett abgeriegelt. Nach Quarantäneende waren laut Klinikum 49 Corona-Infektionen bekannt. Für die Studie waren nach früheren Angaben der Einrichtung 626 Einwohner getestet worden, wobei die Wissenschaftler um den Jenaer Infektiologen Mathias Pletz mit sechs verschiedenen Tests nach Antikörpern gesucht hatten.

Positiver Corona-Fall in Schalker Trainingslager – Testspiel abgesagt 

Im Trainingslager des FC Schalke 04 im österreichischen Längenfeld gibt es einen Corona-Fall. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, wurde „eine Person positiv auf Covid-19 getestet“. Die namentlich nicht genannte Person habe sich bei Bekanntwerden des Testergebnisses bereits in Quarantäne befunden. „Die Erfassung möglicher Kontaktpersonen“ sei angelaufen.

Corona-Infizierter geht in Nürnberg feiern

Unleserlich, lückenhaft, falsche Angaben – die Teilnehmerlisten einer Party in einem Nürnberger Nachtclub bereiten den Behörden Probleme. Auf der Feier vom 15. auf den 16. August war ein Gast, der positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war. Die Person habe zu dem Zeitpunkt eigentlich unter häuslicher Quarantäne gestanden, teilte der Landkreis Fürth  mit, zu dem das zuständige Gesundheitsamt gehört. Dieses versucht jetzt mit Hilfe der Polizei die Betroffenen zu ermitteln, konnte aber wegen der fehlerhaften und unvollständigen Teilnehmerlisten noch nicht alle kontaktieren. Deshalb ruft es alle Partygäste auf, sich testen zu lassen und vorerst isoliert zu Hause zu bleiben.

Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen

Die Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten nach dem Sommer wieder abgeschafft werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur seinen Amtskollegen aus den Ländern für deren Schaltkonferenz an diesem Nachmittag vorgelegt. Dem Konzept zufolge, das der DPA in Auszügen vorliegt, sollen nach Ende der Sommerferien im ganzen Bundesgebiet die Regeln für die Rückkehr aus Risikoregionen überarbeitet werden. Zuletzt enden die Ferien Mitte September in Baden-Württemberg.

Statt Reisende aus Risikogebieten direkt bei der Einreise zum Test zu verpflichten, solle wieder primär eine Quarantänepflicht greifen. Die Quarantäne könne „nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden“, heißt es in dem Vorschlag. Einfließen sollten die Erfahrungen aus den letzten Wochen, auch mit Blick auf zunehmend begrenzte Testkapazitäten. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Montag, die Labore seien aktuell stark belastet, und es sei absehbar, dass das System dauerhaft an seine Grenzen stoße.

Umfrage: Überwiegende Mehrheit hält Testpflicht für Reiserückkehrer für richtig

Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland hält die Testpflicht für Reiserückkehrer einer Umfrage zufolge für richtig. Wie aus dem gerade veröffentlichten „Corona-Monitor“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht, gaben 91 Prozent der Befragten an, die Pflicht sei angemessen. Die vorgeschriebenen Tests finden damit im Vergleich zu anderen Maßnahmen die höchste Zustimmung, knapp vor Abstandsregeln (89 Prozent) und Maskenpflicht sowie Veranstaltungsabsagen (je 87 Prozent). „Die hohe Zustimmung zu den Maßnahmen deutet darauf hin, dass sich die Bevölkerung der Risiken durch das Virus nach wie vor bewusst ist“, sagte BfR-Präsident Andreas Hensel.

Zwei Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan mit Corona infiziert

Zwei deutsche Soldaten der Nato-Ausbildungsmission in Afghanistan haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Eine Verlegung zurück nach Deutschland werde vorbereitet, sagte ein Sprecher aus Masar-e Scharif. Personen, die Kontakt zu den Soldaten hatten, seien in Quarantäne.

Ein Rückflug mit einer speziell dafür ausgerüsteten Maschine MedEvac“) sei angefordert und soll die Soldaten in Kürze nach Deutschland bringen. Der gesamte Ausbildungseinsatz ist wegen der Corona-Pandemie vor einiger Zeit weitgehend beschränkt worden.

Söder fordert einheitliches Vorgehen der Länder gegen Corona

Die steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland machen aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ein einheitliches Vorgehen der Länder erforderlich. „Wenn es keinen verbindlichen Rahmen gibt, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir die negative Entwicklung bei Corona nicht mehr verhindern können“, sagte der CSU-Chef in München. Deshalb sei es jetzt notwendig, dass sich Bund und Länder am Donnerstag bei ihrer Videokonferenz auf einen einheitlichen Rahmen, wenigstens aber auf gemeinsame Mindeststandards, einigten. Als Beispiele nannte er die Maskenpflicht, die Höhe von Bußgeldern und erlaubte Personenzahlen für private und öffentliche Veranstaltungen.

„Wir stehen an einer ganz wichtigen Weggabelung“, betonte Söder. Corona ist wieder voll da“. Wie im Frühjahr sei es kurz davor, dass es in Deutschland wieder eine exponentielle Entwicklung bei den Fallzahlen gebe. Ziel der Politik müsse es aber sein, vor die Welle zu kommen. Zuletzt sei dies etwa bei der Ausweisung der Risikogebiete und den verpflichtenden Tests für Heimkehrer aus Risikogebieten leider nicht schnell genug geschehen.

Bayern verschärft Corona-Kontrollen und erhöht Bußgelder

Mit höheren Bußgeldern für Maskenverweigerer und mehr Kontrollen will Bayern die Dynamik der zweiten Corona-Welle in Bayern ausbremsen. „Wir werden den Bußgeldkatalog auf 250 Euro im einmaligen Fall und bis 500 Euro bei mehrmaligen Verstößen anheben“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München. Für Verstöße gegen Quarantäneauflagen sollen zudem 2000 Euro fällig werden. „Wir hoffen, dass es zu einer noch besseren Einhaltung kommt“, sagte Söder.

Das Innenministerium erarbeite gerade mit dem Gesundheitsministerium den Bußgeldkatalog, er solle noch im Laufe der Woche bekannt gemacht werden. Ein Beschluss des Kabinetts ist für die Novelle nicht notwendig. Künftig sollen dann auch Polizisten direkt Verwarnungen aussprechen können, bislang waren hierfür die Gesundheitsämter und die Ordnungsämter verantwortlich. Insbesondere im privaten Bereich gelten die Kontrollen von Corona-Auflagen – auch was die Zahl von Gästen auf privaten Feiern angeht – als in der Praxis kaum machbar.

Gesundheitssenatorin: Testkapazitäten in Berlin ausgeschöpft

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat eingeräumt, dass die Kapazitäten für Tests auf Covid-19 in Berlin an Grenzen stoßen. Sie seien durch die massiven Testungen der Reiserückkehrenden ausgeschöpft. „Wir sind jetzt bei 93 Prozent“, sagte die SPD-Politikerin im Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Hinzu komme die Information durch die Labore, dass die Knappheit von Verbrauchsmaterialien die Testkapazitäten weiter einschränken werde. In den Ländern sei die Situation unterschiedlich. „Es ist ein Thema, das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. Wir werden uns heute in der GMK-Schalte austauschen, wie wir weiter verfahren mit den Reiserückkehrenden.“ 

Auch Rosenheim reißt 50er-Grenzwert – schärfere Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen

Nachdem am Wochenende die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Rosenheim (Oberbayern) den Grenzwert von 50 auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tage überschritten worden ist, verschärft die Stadt mit sofortiger Wirkung ihre Maßnahmen zur Eindämmung des Virus:

  • Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen nach fünf bis sieben Tagen einen zweiten Test machen und bis dahin in Quarantäne bleiben (gilt für Stadt und Landkreis Rosenheim).
  • In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Gruppen von maximal fünf Personen oder Angehörige desselben Haushalts aufhalten (Pflicht im Stadtgebiet, Empfehlung im Landkreis).
  • Veranstaltungen in geschlossenen Räumen dürfen nur noch von maximal 50 Personen besucht werden, unter freiem Himmel von maximal 100 (Pflicht im Stadtgebiet, Empfehlung im Landkreis).
  • Allen Reiserückkehrern aus dem Ausland wird „dringend empfohlen“, kostenlose Corona-Tests in Anspruch zu nehmen.

Die neuen Regeln sollen solange gelten, bis der Grenzwert von 50 „nachhaltig“ unterschritten wird.

Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU) appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, die Regeln einzuhalten. „Es geht um die Verantwortung für Ihre Mitmenschen“, erklärte er. „Es sind zu 85 Prozent Reiserückkehrer, insbesondere Reiserückkehrer aus Südosteuropa“, sagte der Pressesprecher der Stadt, Thomas Bugl, über die Ursache des Anstiegs. „Glücklicherweise“ sei der kritische Wert von 50 inzwischen schon wieder unterschritten, betonte Bugl.

RKI meldet 711 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Laut RKI hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 711 Fälle übermittelt. An Sonntagen und Montagen  sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI senden. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.

Seit Beginn der Corona-kise haben sich mindestens 233.575 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt demnach bei 9272. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Montagmorgen hatten etwa 208.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Bahn will Maskenvorschrift abends an Bahnhöfen stärker durchsetzen

Die Deutsche Bahn will laut einem Zeitungsbericht in den Abendstunden mehr Sicherheitskräfte an den Bahnhöfen und S-Bahn-Stationen einsetzen, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu überwachen. Es sei „nicht hinnehmbar“, dass sich Einzelne nicht an die Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus hielten, sagte der Sicherheitschef der Deutschen Bahn (DB), Hans-Hilmar Rischke, der „Bild“-Zeitung. Das Maskentragen an den Bahnhöfen sei keine unverbindliche Empfehlung, sondern Pflicht. Die verstärkten Patrouillen in den Abendstunden werden laut „Bild“ von der Bahn als notwendig erachtet, da bei einer erstmaligen Masken-Kontrolle per Videokameras auf sechs Hamburger S-Bahnhöfen zahlreiche Verstöße festgestellt worden waren.

wue / tkr / sve DPA AFP

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