News von heute: Zahl der Arbeitslosen steigt auf 2,95 Millionen – weniger Kurzarbeiter

Inhaltsverzeichnis

Zahl der Sozialwohnungen um weitere Zehntausend gesunken +++ Studie: Hartz IV bewahrt nicht vor Leben in Armut +++ Zentralrat der Juden warnt nach Corona-Demos vor zunehmendem Antisemitismus +++ Die News von heute im stern-Ticker.

Aktuelle Top-Meldung:

Zahl der Arbeitslosen steigt auf 2,95 Millionen – weniger Kurzarbeiter 

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August erneut gestiegen – allerdings wie im Vormonat in saisonüblicher Höhe. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2,95 Millionen Menschen ohne Job, 45.000 mehr als im Juli und 636.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Im August erhöht sich die Arbeitslosigkeit üblicherweise, weil Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse vor den Sommerferien enden. Zum Vergleich: Im August 2019 hatte sich die Zahl der Menschen ohne Job im Vergleich zum Vormonat um 44.000 erhöht.

Wie schon im Juli habe es keinen zusätzlichen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, in Nürnberg. „Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar.“ Im Juni waren nach vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 5,36 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Millionen gelegen. Im April war diese auf 5,98 Millionen hoch geschnellt. Nach Angaben der Arbeitsmarktexperten sind die Zahlen hochgerechnet und werden monatlich angepasst, so dass sich diese rückwirkend verändern können.

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Die weiteren Nachrichten des Tages:

+++ 10.30 Uhr: Türkei verlängert umstrittene Erdgas-Suche im Mittelmeer +++

Die Türkei hat ihre umstrittene Erdgas-Suche im östlichen Mittelmeer erneut verlängert. Das Forschungsschiff „Oruc Reis“ werde noch bis zum 12. September nach Gasvorkommen suchen, teilten die türkischen Behörden am Montagabend mit. Die „Oruc Reis“ war in Begleitung von Schiffen der türkischen Marine am 10. August in ein von Griechenland beanspruchtes Seegebiet entsandt worden. Zwei Mal wurde die Mission bereits verlängert.

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete und untermauern diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. 

+++ 10.22 Uhr: „Hohe Explosionsgefahr“ – Güterzug mit Gefahrengut in Schweden entgleist

Ein Güterzug mit Gefahrengut ist am Morgen nach einer Kollision in Sävenäs nahe der schwedischen Stadt Göteborg entgleist. Der Zug soll Ethylenoxid und Wasserstoffperoxid geladen haben, berichten der Fernsehsender SVT und die Zeitung „Aftonbladet“. Meldungen über Verletzte gibt es bislang nicht. Der gesamte Verkehr auf der Strecke wurde demnach eingestellt, Zufahrtsstraßen wurden gesperrt. Eine Schule und eine Vorschule in unmittelbarer Nähe seien evakuiert worden.

„Es besteht eine sehr hohe Explosionsgefahr. Die Situation ist sehr ernst und es ist eine sehr kritische Situation“, sagte Brandinspektor Martin Berndtsson, Brandinspektor laut „Aftonbladet“. Nach Angaben der Einsatzkräfte wurde einer der Wagen beschädigt. Es gebe bislang jedoch keine Hinweise auf ein Leck. Man suche aber weiter nach Leckagen, die Explosionsgefahr bleibe bestehen, so Berndtsson.

+++ 9.58 Uhr: Zahl der Arbeitslosen steigt auf 2,95 Millionen – weniger Kurzarbeiter +++

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August erneut gestiegen – allerdings wie im Vormonat in saisonüblicher Höhe. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2,95 Millionen Menschen ohne Job, 45.000 mehr als im Juli und 636.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Im August erhöht sich die Arbeitslosigkeit üblicherweise, weil Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse vor den Sommerferien enden. Zum Vergleich: Im August 2019 hatte sich die Zahl der Menschen ohne Job im Vergleich zum Vormonat um 44.000 erhöht.

Wie schon im Juli habe es keinen zusätzlichen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, in Nürnberg. „Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar.“ Im Juni waren nach vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 5,36 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Millionen gelegen. Im April war diese auf 5,98 Millionen hoch geschnellt. Nach Angaben der Arbeitsmarktexperten sind die Zahlen hochgerechnet und werden monatlich angepasst, so dass sich diese rückwirkend verändern können.

+++ 9.51 Uhr: Schwimmer wollte Ärmelkanal durchqueren – große Rettungsaktion +++

Mit seinem Versuch, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, hat ein Mann eine fast achtstündige Rettungsaktion ausgelöst – und in der Zeit gerade einmal 500 Meter geschafft. Er hatte die etwa 43 Kilometer breite Meeresenge von Dover im Südosten Englands nach Calais in Frankreich ohne Begleitung überqueren wollen. Zufällig wurde er noch vor Sonnenuntergang von einem Schiff gesichtet. „Er war unterkühlt und erschöpft, aber ansonsten gesund“, zitierten britische Medien am späten Montagabend einen Sprecher der Küstenwache. Ein Freund hatte Alarm geschlagen, als der Mann sein leichtsinniges Unterfangen angekündigt hatte.

+++ 9.03 Uhr: Mehrere Erdbeben erschüttern Chile +++ 

Zwei starke Erdbeben haben in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) die Küstenregion im Nordwesten Chiles binnen einer halben Stunde erschüttert. Das erste Beben erreichte kurz nach Mitternacht eine Stärke von 6,8, wie die US-Erdbebenwarte USGS meldete. Das Zentrum lag den Angaben zufolge rund 80 Kilometer nordwestlich der Stadt Vallenar in der Atacama Region. Kurz darauf ereignete sich das zweite Beben mit einer Stärke von 6,3, hieß es weiter. Schwächere Erdstöße folgten. Chilenische Behörden machten leicht abweichende Angaben. Demnach habe das erste Beben gar eine Stärke von 7,0 gehabt. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgesprochen. Berichte über Verletzte und Schäden lagen laut örtlichen Medien zunächst nicht vor.

+++ 7.54 Uhr: Ifo: Geschäftslage in der Autoindustrie etwas besser +++

Die Stimmung unter den deutschen Autoherstellern und Zulieferern hat sich im August etwas aufgehellt. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage von minus 68 Punkte im Juli auf minus 34,8 Punkte im August. „Im dunklen Keller geht ein Licht an“, sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, in München. 

+++ 5.59 Uhr: Amazon testet bald Lieferungen per Drohne in den USA +++

Amazon will in den USA mit der testweisen Zustellung von Käufen mit seinen automatisierten Lieferdrohnen beginnen. Möglich wird dies dadurch, dass die Luftverkehrsbehörde FAA den Fluggeräten die nötige Zertifizierung erteilte, wie der Online-Händler mitteilte. Amazon schränkte zugleich ein, dass es noch dauern werde, bis Lieferungen per Drohne regulär zum Alltag gehören.

+++ 5.08 Uhr: Studie: Hartz IV bewahrt nicht vor Leben in Armut +++

Die derzeitigen Hartz-IV-Leistungen bewahren Betroffene laut einer Studie für den Paritätischen Wohlfahrtsverband nicht vor Armut. Insbesondere eine ausgewogene gesunde Ernährung sowie ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe ließen sich damit nicht bezahlen, teilte der Sozialverband in Berlin unter Verweis auf Untersuchungen seiner eigenen Forschungsstelle mit. Massive Defizite gebe es insbesondere bei den Leistungen für alleinstehende Erwachsene sowie Haushalte von Alleinerziehenden.    

Die Situation von alleinstehenden Erwachsenen habe sich seit 2010 beständig verschärft und mittlerweile ein Niveau der „strengen Armut“ erreicht. So könne sich ein Viertel aller Singles mit Hartz IV mittlerweile nicht einmal mehr einen Internetanschluss leisten. Dabei sei auch die Gefahr der Vereinsamung bei dieser Gruppe am größten. 

+++ 5.04 Uhr: Zahl der Sozialwohnungen um weitere Zehntausend gesunken +++

Die Zahl der Sozialwohnungen ist erneut gesunken. Ende 2019 gab es in Deutschland noch 1,14 Millionen Sozialwohnungen, knapp 39.000 weniger als ein Jahr zuvor. Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an die Linken-Abgeordnete Caren Lay hervor, die der Nachrichtenagentur DPA vorliegt.

Bei Sozialwohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen. Allerdings fallen Wohnungen nach einer bestimmten Zeit aus der „Bindung“ und können normal am Markt vermietet werden. Da nicht im gleichen Umfang neue Sozialwohnungen gebaut werden, sinkt die Gesamtzahl.

„Der Bestand der Sozialwohnungen befindet sich auf einem historischen Tiefstand, obwohl Sozialwohnungen gerade angesichts der Mietenexplosion in den Großstädten wichtiger denn je wären“, beklagte Lay. „Die Kürzung der Bundesförderung für den sozialen Wohnungsbau auf nur eine Milliarde Euro für das gesamte Bundesgebiet im aktuellen Haushaltsjahr ist unverantwortlich und muss schnellstmöglich korrigiert werden!“ Sie forderte eine Förderung von jährlich zehn Milliarden Euro. 

+++ 4.55 Uhr: Hamas und Israel vereinbaren Deeskalation +++

Nach wochenlangem gegenseitigem Beschuss haben die im Gazastreifen herrschende Hamas und die israelische Regierung deeskalierende Maßnahmen vereinbart. Die Attacken mit Brandballons sowie andere Angriffe auf israelisches Territorium würden komplett eingestellt, verlautete am Abend aus Kreisen der Palästinenserorganisation. Die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete teilte ihrerseits mit, der als Reaktion auf die Angriffe geschlossene Grenzposten Kerem Schalom werde wieder geöffnet und Treibstofflieferungen in den Gazastreifen wieder erlaubt.

+++ 3.10 Uhr: Bericht: Immer mehr Verdächtige wegen überlanger Verfahren aus U-Haft entlassen +++

Die deutsche Strafjustiz muss laut einem Zeitungsbericht immer häufiger Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen, weil die Strafverfahren zu lange dauern. Im vergangenen Jahr habe es mindestens 69 solcher Fälle gegeben, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Angaben des Deutschen Richterbunds. 2018 hatten die Justizverwaltungen der Bundesländer demnach 65 solcher Fälle verzeichnet, 2017 waren es 51.

+++ 3.06 Uhr: Zwei Autos kollidieren in Berliner Innenstadt – wieder ein Rennen? +++

Bei der Kollision zweier Autos am Berliner Kurfürstendamm sind gsestern Abend zwei Menschen schwer verletzt worden. Es handele sich um die Insassen eines Wagens, der sich überschlagen habe, teilte die Polizei mit. Medienberichten zufolge könnte ein illegales Rennen mehrere Autos stattgefunden haben. 

Zwei Zeugen des Unfalls erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Die Menschen aus dem zweiten Fahrzeug blieben unverletzt. Wie viele Autos insgesamt beteiligt waren, war noch unklar; ebenso die Ursache für den Unfall am Kurfürstendamm Ecke Cicerostraße in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf. 

+++ 1.03 Uhr: Polizeigewerkschafter: Rechte sind dabei, Corona-Proteste zu „kapern“ +++

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht eine Radikalisierung der Protestbewegung gegen staatliche Corona-Auflagen. „Seit den ersten Hygiene-Demonstrationen verfestigt sich der Einfluss rechtsextremer Gruppen auf die Corona-Protestbewegung“, sagte der GdP-Vizevorsitzende Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Rechten sind dabei, die Bewegung komplett zu kapern“, meinte Radek. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hatte vergangene Woche noch im ARD-Magazin „Kontraste“ erklärt, Rechtsextremisten sei nicht gelungen, die „Hoheit über das Demonstrationsgeschehen zu bekommen“.

Radek sagte, die Gefahr sei im Moment groß, dass sich die Corona-Protestbewegung genauso entwickele wie die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Auch bei Pegida habe am Anfang die Wut über politische Entscheidungen gestanden – gepaart mit einer hohen Anfälligkeit gegenüber rechter Einflussnahme. Seit dem vergangenen Wochenende habe die Corona-Protestbewegung ihre Unschuld endgültig verloren, sagte Radek. 

+++ 0.09 Uhr: Zentralrat der Juden warnt nach Corona-Demos vor zunehmendem Antisemitismus +++

Der Zentralrat der Juden warnt nach den Corona-Protesten in Berlin vor zunehmendem Antisemitismus. „Seit Monaten werden in der Corona-Debatte Verschwörungsmythen mit antisemitischer Grundtendenz bewusst geschürt“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der „Bild“-Zeitung. „Wenn zum Beispiel den Rothschilds die Verantwortung für die Pandemie zugeschoben wird, dann ist das ein Synonym für Juden.“    

Schuster machte für die Entwicklung unter anderem „sehr rechte und rechtsextreme Gruppen“ verantwortlich, die sich unter die Demonstranten gemischt hätten. Nicht alle, die am Wochenende in Berlin demonstriert hätten, seien Rassisten oder Antisemiten: „Aber sie machen sich mit diesen gemein.“    

Der Präsident des Zentralrates appellierte an die Bundesbürger, dass sie „wissen müssen, mit wem sie mitlaufen oder wer mit ihnen mitläuft“. Die Menschen müssten wissen, „dass sie die Argumente von Antisemiten indirekt unterstützen, wenn sie sich an solchen Demonstrationen beteiligen“. 

+++ 0.00 Uhr: Kretschmann in Autounfall verwickelt – wohl unverletzt +++

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist am Abend in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Nach Auskunft des baden-württembergischen Innenministeriums blieb der Grünen-Politiker „wohl unverletzt“. Allerdings habe es bei dem Unfall nach ersten Erkenntnissen andere Verletzte gegeben, hieß es. Wie viele und wie schwer diese verletzt wurden, war zunächst unklar. 

wue / rw DPA AFP

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