News des Wochenendes: Unheilbar kranker Franzose kündigt an, nichts mehr zu essen oder trinken

Mindestens 11 Tote nach Explosion in Bangladesch +++ 1378 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++ Jedes fünfte Kita-Kind spricht zu Hause kaum Deutsch +++ Die News des Wochenendes im stern-Ticker.

Aktuelle Top-Meldung: 

Unheilbar kranker Franzose kündigt an, nichts mehr zu essen oder trinken

Weil ihm die Inanspruchnahme von Sterbehilfe versagt wurde, hat ein unheilbar kranker Franzose die Nahrungsaufnahme eingestellt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. „Der Weg der Befreiung beginnt und glaubt mir, ich bin froh darüber“, erklärte Alain Cocq kurz nach Mitternacht im Online-Netzwerk Facebook. Dort will der 57-Jährige aus Protest gegen die gegenwärtige Rechtslage in Frankreich sein Sterben live übertragen. Cocq erläuterte, nachdem er gerade seine letzte Mahlzeit eingenommen habe, nehme er nun weder Essen noch Flüssigkeit zu sich und lasse sich auch nicht mehr anderweitig behandeln. Nur auf Schmerzmittel will Cocq nicht verzichten. Er rechnet damit, dass er innerhalb von zwei bis sieben Tagen sterben wird. Cocq leidet seit mehr als 30 Jahren unter einer sehr schmerzhaften, unheilbaren Arterien-Erkrankung und wurde bereits neun Mal wiederbelebt. Er kämpfte daher seit Jahren um Sterbehilfe und bat zuletzt auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, sich von einem Arzt eine tödliche Barbituratdosis geben lassen zu dürfen. Der Präsident verwies in einem Brief an Cocq aber darauf, dass dies nach gegenwärtiger Gesetzeslage in Frankreich nicht erlaubt sei.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Für Kinder und Jugendliche steht auch die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr zur Verfügung – die Nummer lautet 116 111

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Weitere Nachrichten des Tages:  

+++ 11.29 Uhr: Jedes fünfte Kita-Kind spricht zuhause wenig Deutsch +++

Bei etwa jedem fünften Kita-Kind in Deutschland wird zuhause kaum Deutsch gesprochen. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet. „Der gestiegene Anteil von Kindern aus Familien, in denen nicht Deutsch gesprochen wird, verlangt nach bester Sprachförderung“, sagte die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding den Funke-Medien. 

Die FDP-Politiker hatten in ihrer Anfrage konkret nach Kita-Kindern gefragt, „in deren Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird“. Der Stichtag der Angaben in der Antwort war der 1. März 2019.

+++ 10.23 Uhr: Massendemo gegen Moskau: Wieder Tausende Demonstranten in Chabarowsk +++

Aus Protest gegen die Festnahme des Ex-Gouverneurs Sergej Furgal sind im Osten Russlands wieder Tausende Menschen auf die Straßen gegangen. In der Großstadt Chabarowsk zogen nach Berichten rund 8000 Menschen durch das Zentrum. „Putins Bande muss vor Gericht“ und „Putin hat unseren Gouverneur gestohlen“ skandierten die Menschen, die mit Plakaten und Fahnen unterwegs waren. Die Proteste in der Stadt dauern seit fast zwei Monaten an und richten sich vor allem gegen den Einfluss Moskaus auf die lokale Politik. Die Behörden sprachen von weniger als Tausend Teilnehmern.

Konkret geht es um Anschuldigungen gegen den ehemaligen Gouverneur von Chabarowsk. Gegen ihn wird wegen angeblicher Beteiligung an Auftragsmorden vor 15 Jahren ermittelt. Furgal streitet dies ab. Er betonte zuletzt, dass die Ermittlungen gegen ihn politisch motiviert seien. Furgal muss bis mindestens Dezember in Moskau in U-Haft bleiben. Seit Furgals Festnahme im Juli gehen besonders an den Wochenenden Tausende auf die Straße. Mit bis zu 85.000 Teilnehmern waren es zeitweise in der Region die größten Proteste seit Jahrzehnten. 

+++ 10.01 Uhr: Budapester demonstrieren für freie Universitäten und Kultur +++

In Budapest haben rund 2000 Menschen für die Freiheit der Universitäten und der Kultur demonstriert. Sie versammelten sich am Freitagabend vor dem Gebäude der Universität für Theater- und Filmkunst, das seit Wochenbeginn von den Studenten besetzt wird. Ihre Aktion richtet sich gegen die Aufhebung der Autonomie der Hochschuleinrichtung durch die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban.

Seit letztem Dienstag hat dort ein neues Kuratorium so gut wie alle Leitungsbefugnisse übernommen. Es ist ausschließlich mit Vertrauenspersonen der Regierung besetzt. Die Führungsgremien der bis dahin weitgehend autonomen Ausbildungsstätte für Theater- und Filmschaffende waren bereits am letzten Montag geschlossen zurückgetreten. Viele der besten Lehrkräfte kündigten aus Protest ihre Verträge und Lehraufträge. Die Studenten wollen mit der Besetzung der Uni erreichen, dass diese ihre Autonomie zurückerlangt.

+++ 9.27 Uhr: Deutscher stürzt in Tiroler Alpen in den Tod +++

Ein deutscher Wanderer ist bei einer Wanderung in den Tiroler Alpen tödlich verunglückt. Der Mann aus Nordrhein-Westfalen stürzte am Freitagnachmittag auf 1770 Metern Seehöhe zunächst über eine steile Böschung und anschließend über eine annähernd senkrechte Felswand, wie die Polizei mitteilte. Der 74-Jährige war gemeinsam mit seiner Frau und einer Bekannten in Tannheim nahe der deutschen Grenze talwärts in Richtung Traualpe unterwegs. 

+++ 8.39 Uhr: Mehr als 200 Verletzte bei Explosion eines Gaskanisters im Iran +++

Bei der Explosion eines Chlorgaskanisters sind im Westen des Iran mehr als 200 Menschen verletzt worden. Ein Lastwagen transportierte den Kanister in der Region Tschardawol in der Provinz Ilam, als es am Freitagabend zu der Explosion kam, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. 217 Menschen wurden verletzt, Todesopfer gab es nicht. 

+++ 6.31 Uhr: Mindestens 11 Tote nach Explosion in Bangladesch +++

Nach einer Explosion und einem Feuer in einer Moschee in Bangladesch ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens elf gestiegen. Von den insgesamt 40 Verletzten seien zehn in der Nacht zum Samstag in einem Krankenhaus in Dhaka gestorben, teilten Ärzte und die Polizei mit. Bereits am Freitag war ein siebenjähriger Junge ums Leben gekommen. Er hatte sich rund 95 Prozent seiner Hautoberfläche verbrannt, wie die leitende Ärztin Samanta Lal Sen berichtete. Nach ihren Worten war der Zustand der meisten Verletzten kritisch. 

+++ 5.48 Uhr: 1378 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1378 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 248 997 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 5.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9324. Seit dem Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 222 900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

+++ 4.57 Uhr: Rassismus-Debatte: Trump will interkulturelles Training stoppen +++

Inmitten der Debatte über Rassismus in den USA will US-Präsident Donald Trump den Bundesbehörden die Gelder für interkulturelles Training kürzen. Der Präsident habe ihn angewiesen, dafür zu sorgen, dass keine Steuergelder mehr genutzt würden, um „spaltende, un-amerikanische Propaganda-Trainingseinheiten“ zu finanzieren, heißt es laut einem Bericht der „Washington Post“ (Freitag) in einer Aktennotiz des Direktors des Amtes für Verwaltung und Haushalt, Russell Vought. 

+++ 4.45 Uhr: Unheilbar kranker Franzose will mit Nahrungsverzicht seinen Tod einleiten +++

Weil ihm die Inanspruchnahme von Sterbehilfe versagt wurde, hat ein unheilbar kranker Franzose die Nahrungsaufnahme eingestellt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. „Der Weg der Befreiung beginnt und glaubt mir, ich bin froh darüber“, erklärte Alain Cocq kurz nach Mitternacht im Online-Netzwerk Facebook. Dort will der 57-Jährige aus Protest gegen die gegenwärtige Rechtslage in Frankreich sein Sterben live übertragen. Cocq erläuterte, nachdem er gerade seine letzte Mahlzeit eingenommen habe, nehme er nun weder Essen noch Flüssigkeit zu sich und lasse sich auch nicht mehr anderweitig behandeln. Nur auf Schmerzmittel will Cocq nicht verzichten. Er rechnet damit, dass er innerhalb von zwei bis sieben Tagen sterben wird. Cocq leidet seit mehr als 30 Jahren unter einer sehr schmerzhaften, unheilbaren Arterien-Erkrankung und wurde bereits neun Mal wiederbelebt. Er kämpfte daher seit Jahren um Sterbehilfe und bat zuletzt auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, sich von einem Arzt eine tödliche Barbituratdosis geben lassen zu dürfen. Der Präsident verwies in einem Brief an Cocq aber darauf, dass dies nach gegenwärtiger Gesetzeslage in Frankreich nicht erlaubt sei.

+++ 4.08 Uhr: Saftige Geldbuße für fliegende Maskenmuffel in Kanada +++

Die kanadischen Behörden haben erstmals Flugpassagiere wegen des Verweigerns von Masken zum Schutz gegen das Coronavirus mit saftigen Geldstrafen belegt. Zwei Kanadier müssen je 1000 kanadische Dollar (650 Euro) Strafe zahlen, wie das kanadische Verkehrsministerium mitteilte. „In beiden Fällen wurden die Personen von der Besatzung wiederholt dazu aufgefordert, Gesichtsbedeckungen zu tragen, und in beiden Fällen haben die Personen sich geweigert“, erklärte das Ministerium weiter. Die Vorfälle ereigneten sich demnach im Juni und Juli auf Inlandsflügen.

+++ 4.03 Uhr: Brasilianischer Häuptling Raoni aus Krankenhaus nach Corona-Infektion entlassen +++

Der etwa 90-jährige brasilianische Häuptling Raoni Metuktire hat nach seiner überstandenen Corona-Infektion am Freitag das Krankenhaus verlassen. „Er hat sich von der Herzentzündung, einer Nebenwirkung von Covid-19, erholt und ist bereits von der Infektionskrankheit geheilt“, erklärte das Raoni-Institut. „Er hat das Krankenhaus verlassen“, teilte das Krankenhaus im Bundesstaat Mato Grosso mit. 

+++ 2.25 Uhr: Regenwälder im Amazonasgebiet stehen in Flammen +++

Trotz eines Verbots von Brandrodungen und eines massiven Militäreinsatzes steht der Regenwald im Amazonasgebiet weiter in Flammen. Allein in den ersten Septembertagen wurden im brasilianischen Amazonasgebiet rund 1000 Feuer registriert, wie aus den Daten des Weltrauminstituts Inpe hervorgeht. Im August waren es fast 30 000 Brände gewesen. Am Samstag feiert Brasilien den Tag des Amazonas und erinnert damit an die Gründung der Provinz Amazonas durch Prinz Pedro II. im Jahr 1850.

+++ 1.45 Uhr: Facebook löscht Nutzerkonten von ultrarechter US-Gruppe Patriot Prayer +++

Das Online-Netzwerk Facebook hat Nutzerkonten der ultrarechten US-Gruppe Patriot Prayer gelöscht. Die Inhalte der Konten hätten gegen die Facebook-Richtlinien gegen gefährliche Inhalte verstoßen, teilte das US-Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Auch Instagram-Seiten wurden demnach entfernt.

+++ 1.03 Uhr: Scholz zur Corona-Wirtschaftskrise: Haben das Schlimmste hinter uns +++

Der Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Krise ist nach Einschätzung von Finanzminister Olaf Scholz in absehbarer Zeit überwunden. „Im Augenblick spricht vieles dafür, dass wir das Schlimmste hinter uns haben und dass es allmählich wirtschaftlich aufwärts geht“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Maßnahmen zur Stabilisierung und zum Ankurbeln der Konjunktur wirkten offenbar besser als erhofft. Deutschland sei natürlich noch nicht über den Berg, das Virus sei noch nicht besiegt, sagte er. Er hoffe aber, „dass wir Ende nächsten Jahres, Anfang 2022 wieder das Niveau erreichen, das wir vor der Krise hatten“.

fin / rw DPA AFP

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