News am Wochenende: Erster Atlantik-Hurrikan der Saison fegt durch Karibik

Der erste Atlantik-Hurrikan des Jahres in der Karibik für Verwüstung gesorgt +++ Nach Spiel gegen Belgien: Italiener Spinazzola vermutlich schwer verletzt +++ RKI meldet niedrigste Corona-Inzidenz seit einem Jahr +++ Die News am Wochenende im stern-Ticker.

Die News am Wochenende im stern-Ticker:

07:00 Uhr: Intensivmediziner: Nicht mehr nur auf Inzidenz schauen

Intensivmediziner sprechen sich dafür aus, bei der Pandemiebekämpfung nicht mehr ausschließlich die Inzidenzwerte in den Fokus zu stellen. „Mit steigender Impfquote ist der Inzidenzwert alleine weniger aussagekräftig, um die potenzielle Gefahr für das Gesundheitssystem messen zu können“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir rechnen damit, dass die Inzidenzwerte im Herbst, wie in England aktuell schon der Fall, stärker steigen werden als die Zahl der Intensivpatienten“, so der Intensivmediziner.

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) äußerte sich am Freitag ähnlich: Die Inzidenzwerte würden weiter eine wichtige Rolle spielen, „weil sie natürlich eine Aussage darüber treffen, wie viele Leute sich neu mit Corona infizieren“, sagte er. „Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen.“ Ganz wichtig sei die Frage, wie gut die Impfung gegen neue Varianten wie Delta wirke.

05:21 Uhr: RKI meldet niedrigste Corona-Inzidenz seit einem Jahr

Erstmals seit rund elf Monaten ist die Corona-Inzidenz unter 5 gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert am Samstagmorgen mit 4,9 an (Vortag 5,0; Vorwoche 5,9). Zuletzt hatte der Wert am 30. Juli 2020 mit 4,8 unter der 5er-Schwelle gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zudem binnen eines Tages 671 Corona-Neuinfektionen, wie aus Zahlen vom Morgen hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 592 Ansteckungen registriert worden.

Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 16 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 730 353 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 3 627 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 023.

02:28 Uhr: Baerbock fordert nach Plagiatsvorwürfen mehr Fairness im Bundestagswahlkampf

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat nach den Plagiatsvorwürfen gegen sie mehr Fairness im Bundestagswahlkampf gefordert. Es gebe „Beharrungskräfte, die Veränderung verhindern und sachliche Debatten über die besten Ideen für unser Land überdecken wollen“, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben) und der französischen Zeitung „Ouest-France“. „Ich finde es wichtig, dass demokratische Parteien in Respekt und Anstand miteinander diskutieren – vor allem über die großen Zukunftsfragen.“

Baerbock wies die Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrem neuen Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern wollen“ zurück. „Es ist gerade keine Doktorarbeit“, betonte die Co-Chefin der Grünen. 

Sie führte aus, in dem Buch stünden die „großen politischen Fragen“ im Mittelpunkt: „die Klimakrise, die Zukunft von Kindern und Familien, der Zusammenhalt in der Gesellschaft“. In all diesen Feldern müsse Deutschland sich erneuern. „Diese letzten Wochen haben gezeigt, dass es Kräfte in unserem Land gibt, die diese Erneuerung nicht wollen“, sagte Baerbock.

„Niemand schreibt ein Buch allein“

Auf die Frage, ob sie ihr Buch selbst geschrieben habe, sagte sie den Funke Medien: „Ja, aber wie es so schön heißt: Niemand schreibt ein Buch allein. Es sind nicht nur viele Ideen eingeflossen, ich habe dankenswerterweise auch Unterstützung bekommen. Grundlage waren Transkripte von langen Interviews, die mit mir geführt wurden.“

Der Medienwissenschaftler Stefan Weber hatte Baerbock mehrere wörtliche Übernahmen in ihrem neuem Buch vorgeworfen. Weber sprach dabei von Urheberrechtsverletzungen. Die Grünen entgegneten der Kritik, bei den beschriebenen Passagen handele es sich um allgemein zugängliche Fakten oder bekannte grüne Positionen. Baerbock sieht sich als Opfer von „Fake-News“ über ihre Person, wie sie in dem Funke-Interview sagte. „Zum Beispiel wurde in Frage gestellt, ob ich in London überhaupt einen Studienabschluss gemacht habe.“

Die Kanzlerkandidatin der Grünen steht seit Wochen in der Kritik. So musste sie nachträglich dem Bundestag Nebeneinkünfte melden und ihren im Internet veröffentlichten Lebenslauf korrigieren. Derzeit haben sowohl Baerbock als auch ihre Partei mit rückläufigen Umfragewerten zu kämpfen.

00:46 Uhr: Italiener Spinazzola vermutlich schwer verletzt – Insigne: „Verlust“

Dem italienischen Verteidiger Leonardo Spinazzola scheint nach seinem verletzungsbedingten Aus im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft eine längere Pause zu drohen. Wie der italienische Verband in der Nacht zum Samstag mitteilte, besteht bei dem 28-Jährigen der Verdacht auf einen Riss der linken Achillessehne. Sollte sich dies bewahrheiten, würde der Defensivspieler der AS Rom mehrere Monate ausfallen. Zuvor hatten bereits italienische Medien am Freitagabend nach dem 2:1-Erfolg gegen Belgien spekuliert, dass sich Spinazzola die Achillessehne gerissen haben könnte.

„Es scheint eine ernste Verletzung zu sein, wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist. Es hat mich sehr getroffen, ihn in Tränen zu sehen. Die Szene war nicht schön anzusehen. Er hat das nicht verdient. Er war einer unserer besten Spieler dieser EM“, sagte Trainer Roberto Mancini. Und auch Torschütze Lorenzo Insigne bedauerte die Verletzung. „Das ist ein schwerer Verlust für uns. Das ist sehr schade und traurig. Er war so wichtig für diese Mannschaft“, erklärte der Linksaußen.

Spinazzola hatte in der 61. Minute mit großem Einsatz einen Treffer von Belgiens Romelu Lukaku zum möglichen 2:2 verhindert und war dafür von seinen Mitspielern gefeiert worden. Eine Viertelstunde später musste er ohne gegnerische Einwirkung ein Sprint-Duell abbrechen und signalisierte sofort, dass er ausgewechselt werden muss. Dann setzte er sich auf den Rasen, legte sich kurz darauf hin und hielt sich die Hände vors Gesicht. Danach wurde der 28-Jährige von Sanitätern mit der Trage vom Feld gebracht. Für ihn kam in der 79. Minute Emerson.

00:05 Uhr: Hausärzte: Großer Mehraufwand wegen Stiko-Empfehlung zu Astrazeneca

Die Hausärzte beklagen, dass die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Kreuzimpfung mit Astrazeneca sie vor enorme Herausforderungen stellt. „Patientinnen und Patienten sind verunsichert, erfragen, welchen Impfstoff sie nun bei der Zweitimpfung erhalten werden und wollen auch ihren Termin entsprechend vorziehen. Für sie macht es natürlich – gerade mit Blick auf die anstehenden Sommerferien – einen großen Unterschied, ob sie neun bis zwölf Wochen auf ihre Zweitimpfung warten oder nur vier“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die Anpassung der Empfehlung habe bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen „enormen Mehraufwand“ gesorgt.

Die Impfkommission hatte am Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

Natürlich sei es Aufgabe der Wissenschaft, Empfehlungen dem aktuellen Erkenntnisstand anzupassen, sagte Weigeldt. „Das spricht aber nicht gegen eine klare Kommunikation und die frühzeitige Einbindung derer, die letztlich die Empfehlungen umsetzen. Wenn wir ins Schlingern kommen, dann auch die gesamte Impfkampagne.“

00:01 Uhr: Erster Atlantik-Hurrikan der Saison fegt durch Karibik

Der erste Atlantik-Hurrikan des Jahres hat in Teilen der Karibik Zerstörung verursacht. Auf Barbados ließ der Sturm „Elsa“ am Freitag Bäume und Strommasten umstürzen, wie die Katastrophenschutzbehörde DEM mitteilte. Nach Angaben des Innenministeriums kam es zu Stromausfällen. Die Wasserversorgung für einen großen Teil der Insel sei zum Schutz der Ausrüstung vorsorglich unterbrochen worden. Am internationalen Flughafen Grantley Adams wurde vorübergehend der Betrieb eingestellt. Nach Medienberichten handelte es sich um den ersten Sturm seit mehr als 60 Jahren, der Barbados mit Hurrikan-Stärke traf.

„Elsa“ hatte am Freitag an Kraft gewonnen und war als Hurrikan der Stufe 1 von 5 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern an Barbados und weiteren Inseln der Kleinen Antillen vorübergezogen. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC wurde erwartet, dass sich der Wirbelsturm am Samstag mit Hurrikan-Stärke der Insel Hispaniola nähert – dort liegen die Dominikanische Republik und Haiti. Am Sonntag werde „Elsa“ voraussichtlich nahe an Jamaika und Kuba vorbeiziehen. Eine Abschwächung sei am Montag möglich.

DPA AFP

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