Edeka setzt auf Bio – und zwar nicht nur im normalen Sortiment der Supermarkt-Filialen. Sondern mit einer eigenen Marke. Laut der „Lebensmittelzeitung“ hat Edeka die Marke „Naturkind“ ins Register eintragen lassen. Unter diesem Namen sollen neue Bio-Angebote ermöglicht werden.
Allerdings habe das ganze Projekt noch Laborstatus, wie das Branchenblatt berichtet. Demnach sind bislang verschiedene Möglichkeiten in der Diskussion. So könnten sogenannte Shop-in-Shop-Filialen eröffnet werden. Unter dem Dach größerer Edeka-Filialen könnten also Naturkind-Läden eröffnen. Mit einer ähnlichen Strategie setzt Edeka die Kooperation mit der Drogeriekette Budni um. Aber auch eigenständige Naturkind-Filialen sind möglich. Ein erster Testmarkt könnte laut der „LZ“ in Hamburg eröffnen.
Edeka will mit Bio wachsen
„Eigene Shop-in-Shops und auch Bio-Märkte in Nähe eines Edeka-Marktes schaffen Frequenz“, sagt ein Kaufmann zur „Lebensmittelzeitung“, „doch muss das Konzept hundertprozentig passen. Edeka muss und kann Bio besser machen als Rewe“. Das Bio-Segment ist umkämpft. Marktführer in diesem Bereich ist der Discounter Aldi, aber auch Lidl und Kaufland mischen in diesem Feld mit. Die Konkurrenz ist groß. Dass ausgerechnet ein Billigheimer den etablierten Supermärkten, die mit der eher teureren Bio-Qualität Kunden locken wollen, das Wasser abgräbt, ist für Edeka und Co. ein Ärgernis.
Bislang machen Bio-Produkte nur einen Gesamtanteil von 5 Prozent am Edeka-Umsatz aus. Laut der GfK kam Edeka damit auf einen Bio-Marktanteil von 11 Prozent. In Deutschland knackten Bio-Lebensmittel 2017 erstmals die 10-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze. Das Wachstum ist zwar nicht mehr ganz so groß. Doch vor allem die Supermärkte können von dem Bio-Trend am stärksten profitieren. Dort kletterte der Umsatz um 8,6 Prozent im Jahr 2018. Inzwischen machen die Supermärkte und Drogerien 59 Prozent des Bio-Gesamtumsatzes in Deutschland.
Die Bio-Strategie von Edeka ist laut der „Lebensmittelzeitung“ überfällig. Mit den Marken Edeka, Budni und dann Naturkind könnte die Handelsgruppe sich in Fachmarktzentren breit machen – aber auch kleinere Flächen bespielen.
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