„Mogelpackung des Monats“ : „40 Prozent weniger Zucker“? Rossmann trickst beim Fruchtaufstrich

Preiserhöhungen mögen die Kunden nicht, daher sparen viele Hersteller lieber am Inhalt. Das kommt auf dasselbe heraus, fällt aber nicht so einfach auf. Die Verbraucherzentrale Hamburg schaut genau hin und kürt regelmäßig die „Mogelpackung des Monats“.

In einem Glas Erdbeer-Fruchtaufstrich der Rossmann-Eigenmarke Enerbio stecken bei gleichem Preis nur noch 300 statt 340 Gramm. Statt der versteckten Preiserhöhung betont Rossmann lieber die veränderte Rezeptur: „40 Prozent weniger Zucker“ heißt es auf dem Glas. Doch auch das ist laut Verbraucherzentrale gemogelt, weil Rossmann sich auf eine fiktive Vergleichsgröße (eine Erdbeerkonfitüre mit 54 Prozent Zucker) bezieht. Im Vergleich zur alten Rezeptur liegt die Zuckerreduktion nur bei knapp 24 Prozent, errechnen die Verbraucherschützer. Die (versteckte) Preiserhöhung begründet Rossmann mit höheren Rohstoffkosten. Dabei wurde der Zucker lediglich mit Wasser und Geliermittel ersetzt.

Illustre Reihe von Mogelpackungen

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat bereits viele namhafte Hersteller als Mogelpackung des Monats angeprangert. Der Schoko-Weihnachtsmann und der Schmunzelhase von Milka waren ebenso darunter wie die Pasta-Sauce Miracoli oder Müsli von Dr. Oetker. Milka-Hersteller Mondelez kritisierten die Verbraucherschützer auch für die Abkehr von der 100-Gramm-Standardgröße hin zu 93-, 87- oder 81-Gramm-Tafeln sowie die Schrumpfung einiger 300-Gramm-Großpackungen auf 270 oder 280 Gramm.

Einmal im Jahr lässt die Verbraucherzentrale unter fünf Kandidaten über die Mogelpackung des Jahres abstimmen. Für das Jahr 2019 erhielt der Spaghetti-Klassiker von Miracoli die Negativauszeichnung. Weitere Mogelpackungen der vergangenen Monate zeigt unsere Fotostrecke. 

++Hier finden Sie Mogelpackungen der Industrie, die bis heute in den Supermarktregalen stehen++

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