Moderator und Sänger Stadl, Schlager und «Adios Amor»: Andy Borg wird 60
Andy Borg ist einer der bekanntesten Schlagerstars Deutschlands – auch fünf Jahre nach dem Aus für seinen «Musikantenstadl». Jetzt wird er 60 Jahre alt – und schaut gern zurück.
Wenn Schlagerstar Andy Borg alte Bilder von sich anschaut, dann tut er das wohlwollend. Ihm gefällt dann, was er sieht.
«Wenn ich mir die alten Fotos anschau‘, dann denk‘ ich mir manchmal: Fesch war er schon, der Borg», sagt der frühere Moderator der Fernsehsendung «Musikantenstadl» im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Und damals war ich tatsächlich auch 20 Kilo jünger.»
20 Kilo und knapp 40 Jahre jünger, um genau zu sein. An diesem Montag (2. November) feiert Borg seinen 60. Geburtstag – «ganz privat», wie er sagt.
Seinen Durchbruch hatte der Österreicher vor knapp 40 Jahren mit dem Song «Adios Amor». «Als ich in Klosterneuburg als Mechaniker gearbeitet und mich um Straßenpflegegeräte gekümmert hab‘, ist der Titel derweil in Deutschland in die Charts gegangen», sagt er der dpa. «Ich wär‘ auch in meinem Beruf glücklich gewesen und hätt‘ am Wochenende die Menschen angesungen. Aber tauschen würd‘ ich jetzt doch nicht mehr wollen. Ich hab‘ ja damals nicht ahnen können, was der Andy Borg bisher alles hat erleben dürfen.»
Denn der Erfolg mit «Adios Amor» bahnte ihm 1982 den Weg in die ZDF-Hitparade und die Bühne der Dortmunder Westfalenhalle für seinen ersten Live-Auftritt. Dann ging es Schlager auf Schlager: «Arrivederci Claire», «Ich will nicht wissen, wie du heißt»; «Barcarole vom Abschied» oder «Am Anfang war die Liebe» wurden Erfolge für ihn.
«Es gibt keine Überraschungen bei mir, schon gar nicht für meine Fans», sagt Borg. Sein jüngstes, im September erschienenes Album heißt «Es war einmal». «Denn nach 40 Jahren Karriere bin ich drauf gekommen, dass meine Lieder eigentlich alle märchenhafte Geschichten sind.»
1990 belegte er mit Kinderstar Alexandra und dem Lied «Komm setz‘ di auf an Sonnenstrahl» den dritten Platz beim «Grand Prix der Volksmusik», einer Sendung, die das Zeitliche inzwischen ebenso gesegnet hat wie Borgs «Musikantenstadl» im Ersten, den er 2006 von Karl Moik übernommen hatte und 2015 nicht ganz freiwillig abgeben musste.
Ein Thema damals schon: das Alter. Borg, der sich lange gegen Jugendwahn im Fernsehen stark gemacht hatte, musste den Platz räumen für Alexander Mazza und Francine Jordi, die 12 und 16 Jahre jünger sind als Borg, die Sendung aber auch nicht retten konnten.
Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte Borg damals zu seinem Abschied von dem Stadl: «Ich glaube nicht, dass es den ‚Stadl‘ in der jetzigen Form in zehn Jahren noch geben wird. Nicht wegen der neuen Moderatoren, sondern weil man dem Druck der Veränderung nicht standhalten kann.» Er sollte Recht behalten.
Für Borg aber ging es weiter. Im SWR gibt es am 7. November eine Sendung mit dem Titel «Schlager-Spaß mit Andy Borg».