„Murderville“ auf Netflix: Dieser köstliche Unsinn ist das beste Mittel gegen den Corona-Blues

„Murderville“ auf Netflix Dieser köstliche Unsinn ist das beste Mittel gegen den Corona-Blues

"Murderville"

Szene aus der Netflix-Serie „Murderville“: Ein Magier hat versehentlich seine Assistentin durchgesägt. Detective Terry Seattle (Will Arnett, l.) und sein Partner Conan O’Brien müssen den Fall aufklären.

© Netflix

Das ist die vielleicht lustigste Serie des noch jungen Jahres: In „Murderville“ muss Will Arnett mit wechselnden Improvisationspartnern wie Conan O’Brien oder Sharon Stone absurde Mordfälle aufklären – mit hanebüchenen Methoden.

Diese Serie kommt vielleicht genau zur richtigen Zeit: In dem Sechsteiler „Murderville“, der seit Donnerstag bei Netflix zum Abruf bereit steht, wird in jeder der rund 30-minütigen Episoden ein Mordfall aufgeklärt. Auch sonst gibt es wiederkehrende Routinen: In jeder Folge bekommt Senior Detective Terry Seattle (Will Arnett) zunächst einen neuen Partner, den er widerwillig akzeptiert.

Im Laufe der nächsten halben Stunde destillieren sich jeweils drei Verdächtige heraus. Und in einer Hercule-Poirot-ähnlichen Schlussszene muss der neue Ermittler den Täter raten. Ob er damit Recht hat oder nicht, beurteilt die Polizeichefin Rhonda Jenkins-Seattle (Haneefah Wood), die sämtliche Beweise offenlegt. 

Doch das ist nur der Rahmen. Wichtig ist, mit welchem göttlichen Blödsinn er gefüllt wird. Schon die eigentlichen Fälle sind hochgradig absurd. In der ersten Episode zersägt ein Magier versehentlich seine Assistentin – und Seattle und sein neuer Partner müssen herausfinden, wer es war: die eifersüchtige Ex, ein neidischer Konkurrent oder eine Gruppe militanter Mütter. 

„Murderville“ geht es nicht um wahre Geschichten

Schon das Setting zeigt: Hier geht es nicht um realitätsnahe Geschichten, sondern darum, möglichst klischeehafte Figuren zu schaffen, die als Folie für jede Menge anarchische Späße bieten. In einer Szene bitten die Ermittler einen Verdächtigen aufs Revier, um festzustellen, dass die verspiegelte Glasscheibe im Verhörzimmer fehlt. Damit der Befragte das nicht merkt, befiehlt Seattle seinem Assistenten, die Bewegungen des Verdächtigen zu spiegeln – was eine völlig hanebüchene Situation ergibt, da sich beide Personen nicht im Geringsten ähnlich sehen. 

Dem von Will Arnett („Arrested Development“) gespielten Chefermittler steht in jedem Fall ein prominenter Partner zur Seite: In der ersten Folge ist dies der legendäre US-Moderator Conan O’Brien. In weiteren Folgen assistieren ihm Football-Star Marshawn Lynch, Comedian Kumail Nanjiani, Schauspielerin Annie Murphy („Schitt’s Creek“) und Comedian Ken Jeong. Sogar Hollywoodstar Sharon Stone ist in einer Episode dabei.

Der Clou: Die Partner wissen nicht, was sie erwartet und müssen komplett improvisieren. In einer wiederkehrenden Nummer schickt der Detective seinen jeweiligen Assistenten in eine Verhörsituation und gibt die Kommandos durch einen Knopf im Ohr. Der Gaststar wird buchstäblich ins kalte Wasser geworfen, was köstliche Situationen ergibt.

Knapp 200 Minuten Eskapismus

In solchen Momenten empfindet man als Zuschauer eine unfassbare Fremdscham, die sich immer in Lachen entlädt und einen für eine Weile die triste Realität im nunmehr dritten Coronajahr vergessen lässt. 

Im Frühjahr, so die Prognose, soll ja alles besser werden. „Murderville“ hilft es, die Zeit bis dahin zu überbrücken. Zumindest für sechs mal 30 Minuten.

„Murderville“ steht ab sofort bei Netflix zum Abruf bereit.

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