LGBTQIA*-Symbol: US-Journalist berichtet von halbstündiger Festnahme wegen Regenbogen-T-Shirt

LGBTQIA*-Symbol US-Journalist berichtet von halbstündiger Festnahme wegen Regenbogen-T-Shirt

Erneuter Eklat bei der Fußball-WM in Katar: Ein US-Journalist berichtete, er sei wegen seines T-Shirts nicht ins Stadion gelassen worden. Darauf zu sehen: ein Regenbogen-Symbol.

Die irritierenden Meldungen aus dem WM-Gastgeberland Katar reißen nicht ab. Vor dem Vorrundenspiel zwischen den Vereinigten Staaten und Wales am Montagabend (20 Uhr MESZ, live im ZDF) berichtete der US-Journalist Grant Wahl, ihm sei wegen seines T-Shirts zunächst der Zutritt ins Ahmed-bin-Ali-Stadium verweigert worden. Das Kleidungsstück zeigt einen Fußball, der von Ringen in Regenbogen-Farben umschlossen wird.

Bei Twitter machte Grant Wahl auf den Vorfall aufmerksam

WM 2022: Bei Twitter machte Grant Wahl auf den Vorfall aufmerksam

© Twitter / GrantWahl

„Ein Wachmann weigert sich, mich in das Stadion zu lassen“, schreib Wahl bei Twitter. Er müsse sein Hemd wechseln, weil es nicht erlaubt sei, habe der Sicherheitsmitarbeiter gesagt. Wenig später meldete sich der Reporter erneut zu Wort. „Ich bin wohlauf, aber das war eine unnötige Tortur. Ich bin jetzt im Medienzentrum und trage mein T-Shirt. Ich wurde für fast eine halbe Stunde festgehalten“, so Wahl in einem weiteren Tweet.

In einem zweiten Tweet informierte Wahl darüber, ins Medienzentrum gelassen worden zu sein

In einem zweiten Tweet informierte Wahl darüber, ins Medienzentrum gelassen worden zu sein

© Twitter / GrantWahl

Grant Wahl ist ein US-amerikanischer Sportjournalist und Fußballanalyst und bei der Weltmeisterschaft unter anderem für den TV-Sender CBS im Einsatz. In einem Blogbeitrag schilderte er später, dass Wachleute ihm das Handy entrissen und ihn auffordert hätten, das T-Shirt auszuziehen. Dies habe er verweigert. Ein Reporter der „New York Times“ sei Zeuge des Vorgehens der Sicherheitskräfte geworden.

Fifa und Katar sind Regenbogen-Symbole offenbar ein Dorn im Auge

Katarische Behörden und die Fifa als Ausrichterin des Turniers äußerten sich zunächst nicht offiziell zu dem beschriebenen Vorwurf. Allerdings seien anschließend sowohl ein Vertreter der Sicherheitskräfte als auch ein Fifa-Vertreter auf Wahl zugegangen und hätten um Entschuldigung gebeten, so der Journalist. „Einer der Sicherheitsbeamten sagte mir, dass sie nur versuchten, mich vor Fans im Haus zu schützen, die mir Schaden zufügen könnten, weil ich das T-Shirt trage.“

Die Regenbogen-Flagge steht als Symbol für die Rechte von LGBTQIA*, also für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und –geschlechtliche, queere, intersexuelle, asexuelle und anders als heterosexuell orientierte Menschen. 

Zuletzt hatte das Verbot der Fifa für mehrere Nationalteams bei der Weltmeisterschaft, darunter auch das deutsche, Kapitäns-Armbinden mit der Aufschrift „One Love“ zu tragen, für Empörung gesorgt. Die Teams wollten damit ein Zeichen für die  LGBTQIA*-Community setzen.

Quellen: Grant Wahl bei Twitter, Blogbeitrag von Gran Wahl

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