Hip Hop: „Nutze Musik als meine Therapie“: Menschen aus Gambia rappen über ihre Flucht nach München

Sehen Sie im Video: Geflüchtete aus Gambia machen in München Rap.

Das sind Mam Ibrahim Makintaya und Marcus Nije – Die beiden sind 2015 aus Gambia geflüchtet und nach einer beschwerlichen Flucht schließlich in Deutschland gelandet. Sie verarbeiten ihre Fluchterfahrungen in Songs. Beide haben sich schon in Gambia mit Musik beschäftigt und sich in München auf einer Freestyle-Veranstaltung kennengelernt. Die beiden beschlossen, ihre Geschichte zu rappen und auf ein Album zu bringen. Die Männer haben viel erlebt, über einiges schweigen sie. Die Musik helfe ihnen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten, sagt Makintaya: „All mein Schmerz, mein Glück, jede Erfahrung, die ich mache. Ich verarbeite es einfach in der Musik und das hilft mir sehr. Ich kann nicht mit Leuten über mein Zeug reden. Ich benutze meine Musik als meine Therapie. In Deutschland, auch wenn du zu viele Dinge im Kopf hast, geht es weiter. Verstehst du, was ich sagen will? Sie sagen immer, dass man eine Therapie braucht, um darüber zu reden und solche Sachen. Aber die Musik, die wir machen, sehe ich als eine Therapie. Denn wir sprechen mit niemandem über unsere Gefühle und was wir durchmachen. Zu viele Dinge passieren.“ Mit ihrer Musik wollen die beiden auch anderen Menschen helfen, die vor Bürgerkrieg, Gewalt und Armut geflüchtet sind. Nije sagt dazu: „Deshalb haben wir uns für die Musik entschieden, damit wir die Botschaft an die Menschen weitergeben können, die zur gleichen Zeit hierher gekommen sind. Wir wollen, dass sie Motivation von uns bekommen, das ist eine Motivation für uns. Egal, ob ihr im Gefängnis seid oder zu Hause. Ihr sollt nur wissen, dass ihr es jederzeit schaffen könnt, denkt daran: Du kannst es schaffen und es weiter versuchen. Das ist der Grund, warum wir immer noch diese Musik machen.“ Und so produzieren sie auch Klänge der Hoffnung. Während Nije nur eine Duldung in Deutschland hat, steckt Makintaya schon mitten in der Ausbildung zum Restaurantkaufmann. Bei dem ersten größeren Konzert ihrer Band „One Corner“ kommen Freundinnen und Freunde, Verwandte und Weggefährten in das Bellevue di Monaco, einem Kulturzentrum für geflüchtete Menschen in München. Und auch wenn die Anlage technische Probleme hat und der Ton nicht so klingt, wie sich die beiden das vorgestellt haben – davon lassen sie sich nicht beirren. Sie rappen, tanzen und zeigen der ganzen Welt, dass Musik und Migration ganz wunderbar zusammenpassen.

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