Das Fleisch ist zu günstig, findet Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU). Sie möchte einen Preisaufschlag in Höhe von 40 Cent pro Kilo anregen. Ziel sei es, dass Tierhalter von den zusätzlichen Einnahmen Ställe aus- und umbauen und nachhaltiger produzieren könnten. Außerdem kritisiert sie Werbung mit Dumpingpreisen für Fleisch.
„Mir geht es nicht darum, dass Fleisch und Wurst Luxusproduket für Reiche werden sollen, aber eine Alltags-Ramschware wird auch aus ethischen Gesichtspunkten dem nicht gerecht. Tiere sind nicht irgendeine Ware, sondern Mitgeschöpfe. Und da gehört auch Wertschätzung dazu.“

Teureres Fleisch für Tierwohl
Klöckner kündigte an, dass sich Deutschland für eine europaweite Tierwohl-Kennzeichnung einsetzen werde. „Ich bin auch für bessere Kennzeichnung, dass man auch erkennen kann in den Kantinen, in der Gastronomie, wo was herkommt“, sagte sie. Es gebe ja bereits verbindliche, allerdings zu niedrige Standards beim Tierwohl, die seien im Tierschutzgesetz geregelt. „Wir brauchen mehr Tierwohl und das soll auch mit einer staatlichen Kennzeichnung geschehen.“
Klöckner hat nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in großen Schlachtbetrieben für Freitag zu einem Gespräch über die Zukunft der Nutztierhaltung eingeladen. In Düsseldorf sollen dabei Vertreter der Landwirtschaft, der Schlachtereien, der Ernährungswirtschaft, des Lebensmittelhandels und der Verbraucher darüber diskutieren. Auch das Kartellamt, Tierschützer und Veterinäre sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums eingeladen.
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