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Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, 16, ist in einer Hochseeyacht auf dem Weg von Großbritannien nach New York. Gesteuert wird das Spezialboot „Malizia II“ von den Profiseglern Boris Herrmann und Pierre Casiraghi. An Bord befinden sich auch Thunbergs Vater Svante und der Filmemacher Nathan Grossman, der eine Dokumentation dreht. Der stern und RTL berichten täglich über Gretas rund 14-tägige Atlantik-Überquerung und halten Sie in diesem Tagebuch über alle Ereignisse der außergewöhnlichen Reise auf dem Laufenden.
Tag 7 (20. August)
+++ Haarpflege während der Atlantiküberquerung +++
Die „Malizia II“ ist spartanisch ausgestattet. Eine gewöhnliche Toilette gibt es nicht, auch eine Dusche sucht man vergeblich an Bord. Wie es mit der Körperhygiene läuft? Man nehme Wasser und einen Eimer, zeigt der jüngste Instagram-Post von Skipper Boris Hermann: „Der ganze Trip ist eine Bucket-Challenge. Gottseidank haben wir mehrere Eimer dabei.“
+++ Routenplanung an Bord der „Malizia II“ +++
Etwa die Hälfte der Strecke über den Atlantik hat die „Malizia II“-Crew hinter sich gebracht. Skipper Boris Hermann zeigt in einem Video, wie die weitere Route geplant wird. Dabei muss vor allem Rücksicht auf die vorherrschenden Winde genommen werden, wie in dem Clip erklärt wird.
Hier sehen Sie live, wo sich die „Mailizia II“ derzeit befindet.
Greta Thunberg scheint mit dem Verlauf der Überfahrt bisher zufrieden zu sein. „Sehr angenehme Bedingungen“, schreibt sie zu einem Foto, das sie am Bug der Yacht stehend zeigt.
+++ Greta Thunberg schickt Jubiläumsbotschaft +++
Heute vor 365 Tagen hat Greta Thunberg in Stockholm das erste Mal die Schule bestreikt, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Zur Erinnerung daran schickt die 16-Jährige ein Bild von damals und eine kurze Botschaft von der „Malizia II“ über Twitter an ihre Follower: „Vor einem Jahr habe ich vor dem schwedischen Parlament mit dem Schulstreik für das Klima begonnen, einfach weil etwas getan werden musste“, schreibt Thunberg. „Seither habe ich jeden Freitag zusammen mit Millionen anderen weitergemacht. Und wir werden so lange weitermachen wie nötig. #FridaysForFuture #SchuleStrike4climate“
+++ Zeichnen und ein Tippspiel: Alltag auf dem Nordatlantik +++
Die „Malizia II“ segelt auch am Jubiläumstag von Thunbergs Schulstreiks stur weiter Richtung Westen. Noch ist das Ziel New York mehr als dreitausend Kilometer entfernt. Die Besatzung vertreibt sich die Zeit während der Überfahrt unter anderem mit Zeichnen und Spielen. „Alltag an Bord. Zeichnen und Spiele spielen. Wie die Navigators Trophy: Wann wird die „Malizia II“ in New York ankommen?“, fragt Skipper Boris Herrmann auf Instagram. Dazu postet er Fotos die zeigen, was er und seine Begleiter im Wettstreit um die Navigatorentrophäe für Tipps abgegeben haben:
Greta Thunberg: 28. August, 13 Uhr New Yorker Zeit
Svante Thunberg: 27. August, 18.30 Uhr
Nathan Grossmann: 28. August, 17. Uhr
Boris Herrmann: 28. August, 10 Uhr
Pierre Casiraghi: 26. August, 12 Uhr
Ein Foto zeigt zudem eine Zeichnung, auf der ein Segelschiff mit vier großen Personen und einer kleineren Person an Bord zu sehen ist, das gerade an einer Stadt mit Hochhäusern ankommt. Obwohl den „Künstler“ oder die „Künstlerin“ mit Sicherheit keine Zukunft als großer Maler erwartet, kann man erraten, dass das Bild wohl die „Malizia II“ bei ihrer Ankunft in New York darstellen soll.
+++ Schulstreik-Jubiläum! Gespanntes Warten auf eine Botschaft +++
Heute vor einem Jahr hat Greta Thunberg in der schwedischen Hauptstadt Stockholm damit begonnen, täglich fürs Klima zu streiken. Zweieinhalb Wochen später, am 7. September 2018, kündigte sie an, dies ausschließlich freitags zu tun – und schuf den Slogan „Fridays for Future“ (Freitage für die Zukunft), der mittlerweile die ganze Welt erobert hat.
„An Land sind natürlich alle gespannt ob es zum Jahrestag des ersten Schulstreiks von Greta eine Botschaft geben wird“, sagte der Pressesprecher des Teams „Malizia“ gestern. Es sei nichts durchgesickert von Bord des Rennseglers. „Alle haben dicht gehalten […] Wir werden sehen, wir werden abwarten.“
Tag 6 (19. August)
+++ „Malizia II“ segelt mit fast 30 km/h +++
Greta und ihre Begleiter kommen gut voran: „Die ‚Malizia II‘ befindet sich gerade nördlich der Azoren etwa in Höhe Madrid“, berichtet Pressesprecher Andreas Kling. „Mit östlichen Winden, also schräg von hinten macht sie mehr als 15 Knoten Fahrt, dass sind fast 30 km/h.“ Die Bedingungen scheinen ganz angenehm zu sein, allerdings sei es fast schon ein bisschen zu warm, erzählt Kling. „Es ist bis zu 30 Grad an Bord tagsüber.“
+++ „Wie eine Achterbahn“ – gute Stimmung an Bord der „Malizia II“ +++
Rund 2000 Seemeilen (etwa 3700 Kilometer) sind es noch für die „Malizia II“ und ihre Crew bis New York – und die Stimmung an Bord scheint gut zu sein. Skipper Boris Hermann postete bei Instagram zwei Fotos, die seinen Kompagnon Pierre Casiraghi an Deck der Rennyacht stehend zeigen, stilecht mit Südwester auf dem Kopf. „Manche sagen, es ist wie eine Achterbahnfahrt, andere nennen es schlicht ‚Surfin‘ to the USA'“, schrieb Hermann dazu – und spielte damit nicht nur auf den Hit der Beach Boys, sondern auch auf ein Posting von Greta Thunberg an. Die Klimaaktivistin schrieb am vierten Tag der Überfahrt: „Das Leben auf der ‚Malizia II‘ ist wie Camping in einer Achterbahn!“
Auch die 16-Jährige selbst ist offenbar weiter guter Dinge. Über ihren Twitterkanal verbreitete Sie ein Bild, dass die gesamte fünfköpfige Besatzung (neben Greta und den beiden Skippern der Vater des Mädchens und ein Kameramann) gut gelaunt zeigt.
Übrigens: Vor fast genau einem Jahr, am 20. August, soll Greta Thunberg erstmals die Schule geschwänzt haben, um vor dem schwedischen Parlament für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
Tag 5 (18. August)
+++ Guter Stimmung geht’s ins Bett +++
Die Crew der „Malizia II“ macht sich bereit für die Nacht. Die Stimmung ist offenbar ausgezeichnet – zumindest bei Boris Herrmann: „Gute Nacht vom Ozean … Das Bootsleben ist das beste“, schreibt der Skipper auf Instagram.
Anschließend postet er noch eine idyllisch anmutende Luftaufnahme des Rennseglers. „Drohnen-Aufnahme der ‚Malizia II‘, die weiter Richtung New York in die Nacht segelt“, kommentiert der gebürtige Oldenburger das Bild.
+++ Genügend vegane Snacks und keine Seekrankheit +++
Noch neun bis elf Tage wird Greta Thunberg zusammen mit ihrem Vater Svante, dem Filmemacher Nathan Grossman und den Profiseglern Boris Herrmann und Pierre Casiraghi auf hoher See sein. Anders als zuvor befürchtet ist noch niemand auf der „Malizia II“ seekrank geworden, wie Boris Herrmann auf Instagram verrät – trotz teilweise starken Wellengangs. Und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: „There is lots of vegan food and snacks onboard“, schreibt der deutsche Segler (auf Deutsch: „Es gibt an Bord viel veganes Essen und Snacks“).
Greta Thunberg selbst hat ebenfalls ein neues Foto von Bord gepostet. „Ein sonniger Tag mit angenehmen Wind“, schreibt sie zu dem Selfie. Derzeit befindet sich das Boot vor der Küste Portugals.
Später postete Skipper Herrmann ein kurzes Video, dass ein bisschen von der Stimmung an Bord wiedergibt. Greta Thunberg macht Kniebeugen, offenbar mit ihrem Vater. Filmemacher Nathan Grossman putzt seine Zähne. Die beiden Segler, Pierre Casiraghi und Boris Herrmann, sind in dem kurzen Clip nicht zu sehen.
Sunday: getting ready for a nice Sunday meal. Last night we still did 24 knots surfing under the bright moon. Team sleeping well & tuning into this special lifestyle of rollercoaster camping. Teeth brushing, squats & music playing 🙌🏽 and chat all day with Pierre.@GretaThunberg pic.twitter.com/LlD5TrMZYC
— boris herrmann (@borisherrmann) August 18, 2019
Tag 4 (17. August)
+++ „Camping in einer Achterbahn“ und hitzige Debatte in den sozialen Medien +++
Greta Thunberg bleibt bislang von echter Seekrankheit verschont. Auch am vierten Tag ihrer Fahrt über den Atlantik twitterte die 16-Jährige, dass es ihr gut gehe: „Gut gegessen und geschlafen und bislang nicht seekrank. Das Leben auf der Malizia II ist wie Camping in einer Achterbahn.“
Day 4. Pos 46° 20‘ N 015° 46‘ W
Eating and sleeping well and no sea sickness so far. Life on Malizia II is like camping on a roller coaster! pic.twitter.com/pf1PnqYCov— Greta Thunberg (@GretaThunberg) August 17, 2019
In den sozialen Medien gehen unterdessen die hitzigen Debatten über den Segeltrip nach Amerika weiter. Zum Teil war viel ätzende Schadenfreude dabei, nachdem einige Medien vorgerrechnet hatten, dass die gesamte Organisation der Reise mehr CO2 verbraucht, als wenn sie geflogen wäre. Die Thunberg-Crew hat sich gegen die Vorwürfe verteidigt. Hier lesen Sie, was Sie auf die Kritik antworten.
Zahlreiche Nutzer sind Thunberg zur Seite gesprungen und verteidigen den Segeltörn. Eine besonders leidenschaftliche Verteidigungsrede macht gerade die Runde auf Facebook. Eine Nutzerin mit Namen Grit Maroske nimmt darin besonders die ihrer Meinung nach überzogene Kritik vieler User auf’s Korn: „Du da draußen, der du es nötig hast, Bilder von 16jährigen Mädchen zu klauen, zu verfremden und ungefragt tausendfach zu teilen, der du kein Problem darin siehst, Persönlichkeitsrechte zu verletzen und Falschmeldungen zu verbreiten und Hass gegen einen Teenager zu schüren, dessen einziges Verbrechen es ist, sich Sorgen um die Zukunft zu machen: Schämst du dich eigentlich gar nicht? Hast DU Kinder?“, fragt sie unter anderem.
Hier ist lesen Sie den kompletten Text:
Tag 3 (16. August)
+++ Schulstreik für’s Klima auch auf hoher See +++
Auch in den Wellen des Atlantik führt Greta Thunberg ihren Schulstreik für’s Klima fort.
+++ Es wird ungemütlich +++
Es wird langsam rauer auf dem Atlantik. Skipper Boris Herrmann postete auf Instagram: „Das Team erlebt einige unangenehme Zustände und alle fühlen sich ein bisschen seekrank, aber nichts allzu schlechtes oder unerwartetes. Sie nehmen es gelassen und warten heute darauf, dass sich die Bedingungen etwas beruhigen. Wetter- und Routenaktualisierung in Kürze!“
+++ Das „Locker-angehen-lassen“ ist vorbei +++
Greta Thunberg und ihre Begleiter haben auch die zweite Nacht auf See gut überstanden. Skipper Boris Herrmann macht ein Team-Selfie und postet es auf Instagram. „Es geht allen gut und noch keine Seekrankheit“, schreibt der gebürtige Oldenburger dazu. „Haben es etwas lockerer angehen lassen in den ersten 24+ Stunden, aber jetzt haben wir nach Westen gewendet (das Boot Richtung Westen gedreht und das Segel auf die andere Seite geholt) und reisen mit etwa 10 Knoten (20 km) und Wellen von 2 m.“
+++ Skipper Casiraghi hält Nachtwache +++
Die Besatzung verbringt ihre zweite Nacht auf dem Nordatlantik. Während Thunberg und die anderen in ihren Kojen liegen, hält Segelprofi Pierre Casiraghi die „Malizia II“ auf Kurs. „Alles ist gut auf dem Boot, gute Stimmung und keine Seekrankheit“, schreibt der Monegasse auf Twitter. „Ich habe Wache und segele jetzt im Dunkeln, während alle schlafen.“
Tag 2 (15. August)
+++ Thunberg bislang von Seekrankheit verschont +++
Andreas Kling, PR-Manager von Boris Herrmann Racing, berichtet von den ersten Stunden an Bord der „Malizia II“: „Sie sind jetzt schon in der Weite des Nordatlantiks. Die Wetterbedingungen waren relativ gut, mittlere Winde und sie waren mit 14 bis 15 Knoten, das sind mehr als 20 km/h, unterwegs“, erzählt Kling im Telefoninterview. Greta ist relativ früh schlafen gegangen, war aber nicht seekrank. Alles sei in Ordnung und die Stimmung auf der Yacht gut und respektvoll.
+++ Crew hat erste Atlantik-Nacht hinter sich +++
Greta Thunberg hat ihre erste Nacht auf dem Nordatlantik überstanden. Die „Malizia II“ schaffte es bis zum frühen Morgen rund 65 Seemeilen weit in Richtung Westen, wie die Live-Ortung des Spezialbootes zeigt. „100 Seemeilen westlich von Kap Finisterre. Eine sehr unruhige Nacht, aber ich habe überraschend gut geschlafen“, twittert die 16-Jährige. Einige Delfine seien in der Nacht aufgetaucht und neben dem Boot geschwommen. Skipper Boris Herrmann schreibt auf Instagram:
Skipper Boris Herrmann schreibt auf Twitter: „Die Nacht war holprig und rau, aber fast jeder kam zum Schlafen. Wir versuchen, Raum, Lagerung und Leben zu organisieren. Alles ist Zeitlupe: Anziehen, Kochen, etc. Bis jetzt alles in Ordnung und wir werden uns daran gewöhnen.“
Tag 1 (14. August)
+++ Leinen los in Plymouth +++
Die große Reise hat begonnen. Die „Malizia II“ ist am Nachmittag mit ihrer Besatzung im Hafen der britischen Stadt Plymouth in See gestochen. In zwei Wochen wollen Thunberg, ihr Vater Svante, der Filmemacher Nathan Grossman und die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi in New York anlegen. „Wir sind auf unserem Weg“, schreibt Thunberg unmittelbar nach der Abfahrt auf Twitter. Dazu postet sie ein Foto von sich an Bord, auf dem sie lächelt.
+++ Thunberg gibt letzte Pressekonferenz +++
Kurz vor dem Ablegen gibt Thunberg in Plymouth noch einmal eine Pressekonferenz. Dabei verrät sie ihr Erfolgsrezept: Kreativität! „Am Anfang hat man meine Stimme nicht gehört. Ich habe es weiter versucht, bis ich meinen Weg gefunden hatte, damit man mir zuhört. Man muss kreativ sein“, sagt die 16-Jährige. Dass sie US-Präsident Donald Trump zu einer besseren Klimapolitik bewegen kann, erwartet Thunberg nicht „Nein!“, sagt sie vor etwa 200 Journalisten und Schaulustigen. „Ich sage niemandem, was er zu tun oder zu lassen hat.“
Profisegler Boris Herrmann stellt noch einmal klar, dass die Reise der Klimaaktivistin keine Vorbildfunktion haben kann. „Uns ist klar, dass nicht jeder auf einer Hightech-Yacht übers Meer segeln kann … Aber jeder kann in seinem Garten anfangen, etwas zu ändern. Und mit vielen kleinen Schritten können wir etwas erreichen“, sagt Herrmann.
+++ Reise startet ein Jahr nach Thunbergs erster Protestaktion +++
Heute stechen Greta Thunberg und ihre Begleiter im britischen Plymouth in See. Der Start ihrer Atlantik-Überquerung fällt fast genau auf den Jahrestag von Thunbergs Protestbeginn: Am 20. August 2018 hatte sich die damals 15-Jährige vor den Stockholmer Reichstag gesetzt, um eine ehrgeizigere Klimaschutzpolitik Schwedens sowie ein Einhalten der Pariser Klimaziele einzufordern. Aus der Aktion hat sich die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future entwickelt, Abertausende vor allem junge Menschen protestieren seit Monaten regelmäßig freitags für mehr Klimaschutz, sehr viele davon in Deutschland.
Im neuen stern können Sie ein Interview mit der jungen Klimaaktivisatin lesen und erfahren, was stern-Reporter Jonas Breng auf einer Testfahrt mit der „Malizia II“ erlebte.
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