E-Bike: Designrad Cowboy ST4 – schöner, besser aber auch teurer

E-Bike Designrad Cowboy ST4 – schöner, besser aber auch teurer

Schönling unter den E-Bikes

Schönling unter den E-Bikes

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Das belgische Start-up Cowboy hat die vierte Generation seines Rades vorgestellt. Das Schmuckstück wurde noch schöner und es gibt nun auch einen tiefen Einstieg. Allerdings hat sich auch der Preis bewegt.

Die Cowboy-E-Bikes gehören zu den großen Newcomern im Fahrradbereich. Die Räder kann man nur im Internet bestellen, sie sind vergleichsweise günstig und sehen wie ein Designstück aus und fahren sich dennoch absolut alltagstauglich. Gedacht sind sie für User, für die das Smartphone selbstverständlich ist, die mittlere Strecken in der Stadt zurücklegen und die Wert auf ein cooles Äußeres legen. Inzwischen hat das ehemalige Start-up die vierte Generation auf den Markt gebracht. Und dieses Mal gibt es das Bike in zwei Bauformen: einmal mit klassischem Diamantrahmen und hoher Stange und in V-Form mit tiefem Einstieg. Für unseren Test haben wir uns das V-Modell zuschicken lassen. Wieso: Es ist leichter, einen schönen und steifen Diamantrahmen zu bauen als ein cooles Rad mit flachem Einstieg.

In der Stadt ist der flache Einstieg wegen der häufigen Haltesituationen immer zu empfehlen, diese Rahmen wird meist wegen seines unsportlichen Aussehens verschmäht. Das Cowboy ST4 kombiniert nun den sicheren Einstieg mit einer gelungenen Optik.

E-Bike: Designrad Cowboy ST4 – schöner, besser aber auch teurer

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Tiefer ist sicherer

Und herausragend sieht es schon aus, das neue Cowboy. Die Designsprache ist nicht neu, sie führt das Konzept der Vorgänger nur weiter. Das heißt, das Rad sieht „clean“ aus. Einem normalen Rad sieht man immer an, dass es aus einer unendlichen Vielzahl von Zubehörteilen zusammengeschraubt wird. Das Cowboy hingegen wirkt wie aus einem Guss. Es gibt keine hervorstehenden Muttern, selbst die versenkten Schraubköpfe wurde fast auf Null reduziert. Der Lenker ist gerade mit minimaler Neigung nach hinten. Griffe, Lenkersubstanz und der Anbau der beiden Bremsen liegen in einer Flucht, nichts hebt sich ab, die Bremsschläuche verschwinden nach wenigen Zentimetern unterhalb des Lenkers werden im Rahmen fortgeführt. Nichts hakt und nichts flattert. Und genauso sorgsam ist auch der Spritzwasserschutz ausgeführt.

Lautloses Fahrvergnügen

Das neue Cowboy wird nun von zwei hydraulischen Scheibenbremsen verzögert, die sehen besser aus als mechanische und haben einen weicheren Bremspunkt. Der Akku sitzt hintern dem Sattelrohr. Er kann entnommen werden, die Kapazität reicht für reale 60 Kilometer. Wichtig für diejenigen, die ihr Rad sicher abstellen können und es zum Laden nicht in die Wohnung nehmen wollen. Anstatt einer Kette gibt es einen wartungs- und ölfreien Gates-Riemen. Zusammen mit dem Motor sorgt der Riemen für einen geschmeidigen, weichen Antritt. Ein Nabenmotor im Hinterrad treibt das Cowboy an. Er ist absolut unauffällig und nicht größer als eine Nabenschaltung, zudem ist er sehr leise.

Kein Kraftpaket

Wie fährt sich das Rad nun? Der Antrieb unterstützt den Fahrer dezent, drängt sich nie in den Vordergrund. Das ist erstaunlich, denn in der Standartkonfiguration gehen diese Motoren aus China eher grobschlächtig ans Werk. Die Stärke der Unterstützung entspricht in etwa dem Tour-Modus eines Boschmotors. Das reicht um gemütlich und ohne Anstrengung ein Tempo über 20 km/h zu erreichen. Es gibt aber nicht die „Leistungsexplosion“, wie sie die starken Mountainbikemotoren in der stärksten Stufe bereitstellen. Um gemütlich und doch flott in der Stadt unterwegs zu sein, ist das Cowboy perfekt. Fürs Gebirge oder stärkere Steigungen reicht die Kraft nicht aus. Das Cowboy gibt es nur in einer Größe, es passt für die meisten Fahrradfahrer. Aber da an dem Rad nur die Sattelhöhe verstellt werden kann, wird sich das Rad für jemand mit 170 Zentimetern Größe ganz anders anfühlen, als für jemand mit 187 cm. Auch wenn es beiden passt, sind Haltung und Charakteristik unterschiedlich.

Reifen für die Stadt

Die Reifen haben trotz ihrer Eleganz eine relativ hohe Wandstärke, sie federn leichte Unebenheiten ab. Die glatten Gummis erzeugen kaum ein Laufgeräusch und nehmen andere als Profilpneus auch keinen Dreck auf, der dann in die Wohnung gelangt. Fürs Gelände, unebenen Boden oder rutschigem Match und Rasen sind sie natürlich nicht ideal. Die Beleuchtung ist komplett im Rahmen integriert und sorgt für eine erstaunliche gute Ausleuchtung auch unmittelbar vor dem Rad. Es ist aber eine urbane Beleuchtung und keine Flutlichtanlage fürs Gelände. Im komplett Dunklen fährt man halt etwas verhaltener. In der Stadt macht ohnehin die Beleuchtungskonkurrenz von sehr hellen Lichtquellen und dem meist kümmerlich beleuchteten Radwegen das Fahren in der Dunkelheit schwierig und darunter leiden alle Lichtanlagen.

Zentral für das Bike ist die App – ohne Smartphone geht fast nichts. Glücklicherweise muss man sie aber nicht aktiv benutzen. Wenn das Rad einmal eingerichtet ist, kann man das Smartphone einfach in der Tasche stecken lassen, um das Rad zu entsperren und loszufahren. Man ist also nicht zu einem Klickmarathon gezwungen, um das Rad zu nutzen. Auf dem Lenker findet sich ein Quadlockadapter, damit das Handy wirklich sicher befestigt werden kann. Dann hat man alle Fahrraddaten im Blick und kann sich auch von der App eigenen Navigation leiten lassen. Neben den Standards wie Strecke, Reichweite wird auch die Luftverschmutzung angezeigt.

Mit der App wird das Cowboy gelocked, dann macht ein Diebstahl eigentlich keinen Sinn. Aber kann man das Rad ohne weiteres Schloss tagsüber am Bahnhof stehen lassen? Wohl kaum.

Das Rad für die City 

Das Cowboy ist die richtige Wahl für ein urbanes Publikum, das die Wohnung niemals ohne Smartphone verlässt. In der Stadt ist es ein angenehmer Begleiter, der einen mit der Körperkraft, die sonst für nur etwa 17 km/h ausreicht, locker auf 25 km/h bringt. Abstimmung, Laufruhe und Motorunterstützung sind gekonnt und sehr unaufdringlich gelöst. Das war schon bei den Vorgängern so, das Design wurde deutlich weiterentwickelt. Es ist ein Schmuckstück, das seinen Besitzer stolz macht. Das Gesamtpaket des Antriebs –Antritt, dezente Unterstützung und Lautlosigkeit der Bewegung – ist in seiner Art perfekt gelöst und noch einmal besser als bei den Vorgängern. Die aktuellen Preiserhöhungen haben auch das Cowboy erreicht, das ST4 kostet 2590 Euro. Das ist fair, aber auch kein Schnäppchen.

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