Die Morgenlage : Deutscher soll nach Jahrzehnten aus US-Haft entlassen werden

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

nach dem dreisten Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden fahndet die Polizei weiter nach den flüchtigen Tätern. Noch unklar ist das Ausmaß des Verlusts. Selbst Museumsdirektor Dirk Syndram kennt es nicht. Eine umfassende Bestandsaufnahme ist erst nach Ende der Spurensicherung möglich. Am Abend veröffentlichte die Polizei ein Video der Diebe aus dem Grünen Gewölbe. Neben der Fahndung auf Hochtouren beschäftigt die Museumsexperten vor allem eines: Muss das Sicherheitskonzept neu justiert werden?

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag

Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:

Deutscher Jens Söring soll nach Jahrzehnten aus US-Haft entlassen werden

In den USA soll der seit Jahrzehnten wegen eines Doppelmordes inhaftierte Deutsche Jens Söring aus dem Gefängnis entlassen und nach Deutschland abgeschoben werden. Das entschied das für Begnadigungen im Bundesstaat Virginia zuständige Gremium, wie Gouverneur Northam mitteilte. Der 53-Jährige solle der Einwanderungspolizei übergeben, abgeschoben und mit einem Wiedereinreiseverbot belegt werden. Einen Antrag auf umfassende Begnadigung lehnte Northam auf Grundlager einer Empfehlung des Gremiums dagegen ab.

Maltas Regierungschef gewährt Verdächtigem im Mordfall Galizia Immunität

Im Fall um die Ermordung der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia hat Maltas Regierungschef Joseph Muscat einem Verdächtigen Immunität gewährt. Ziel der Immunität sei es, „alle Fakten“ in Erfahrung zu bringen, über die der Verdächtige Melvin Theuma Auskunft geben könne, sagte Muscat am Montag vor dem Parlament. Ein weiterer Verdächtiger in dem Fall, der festgenommene maltesische Geschäftsmann Yorgen Fenech, beantragte ebenfalls Immunität. In seinem Fall steht die Entscheidung noch aus, wie die Nachrichten agentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr.

Hongkongs Regierungschefin macht nach Wahl keine Zugeständnisse

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat nach der deutlichen Wahlschlappe des regierungstreuen Lagers bei den Bezirkswahlen keine neuen Zugeständnisse an die Protestbewegung gemacht. „Die Wahlen haben klar gezeigt, dass viele Wähler ihre Meinung über die Regierung und mich selbst zum Ausdruck bringen wollten“, sagte Lam am Dienstag. Diese Meinungen seien aber vielfältig. Einige hätten offenkundig genug von der Gewalt auf den Straßen der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Andere seien der Meinung, dass die Regierung nicht kompetent gehandelt habe.

Video: Hongkong: Demokratische Bewegung trägt Sieg bei Bezirksratswahl davon

Chinesin nach Festnahme in Trump-Resort zu acht Monaten Haft verurteilt

Ein US-Gericht hat eine Chinesin, die sich Zugang zum Feriendomizil von US-Präsident Donald Trump in Florida verschaffen wollte, laut einem Zeitungsbericht zu einer Haftstrafe verurteilt. Ein Bundesrichter in der Stadt Fort Lauderdale verurteilte die 33-Jährige zu acht Monaten Gefängnis, wie die Zeitung „Miami Herald“ am Montag berichtete. Da ihr die Zeit der Untersuchungshaft angerechnet wurde, kommt die Frau demnach bereits in rund einer Woche auf freien Fuß. Ein US-Gericht hatte die Chinesin im September für schuldig befunden, falsche Angaben gegenüber Beamten gemacht und wissentlich ein Gebäude mit Zugangsbeschränkung betreten zu haben. Die Chinesin war am 30. März mit mehreren Handys und einem Datenträger mit Schadsoftware in dem Luxusresort Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida festgenommen worden. 

Starkes Erdbeben erschüttert Albanien

Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat am Dienstagmorgen die Westküste Albaniens erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Tirana, der Entstehungsort rund zehn Kilometer unter der Erdoberfläche, wie das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam und die US-Erdbebenwarte (USGS) mitteilten. Es dürfte sich um das schwerste Beben seit Jahrzehnten in dem Balkanstaat handeln.

Polizei löst in Istanbul Frauen-Protest mit Tränengas auf

In Istanbul hat die Polizei eine Demonstration für Frauenrechte gewaltsam aufgelöst. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Plastikgeschosse gegen die Demonstrantinnen ein, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. An dem Protest gegen Gewalt an Frauen hatten sich rund 2000 Menschen beteiligt, die meisten von ihnen Frauen. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen protestierten die Demonstrantinnen mit Bannern und Plakaten für mehr Frauenrechte. Auf dem Plakat am vorderen Ende des Demonstrationszugs war zu lesen: „Wir können den Verlust auch nur einer einzigen weiteren Frau nicht tolerieren“. Auf der berühmtesten Shopping-Meile Istanbuls, der Istiklal-Straße, stellte sich den Demonstranten ein Trupp Sicherheitskräfte entgegen, der die Demonstrantinnen auseinandertrieb. 

Was heute wichtig wird

Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:

Bauernprotest am Brandenburger Tor

Bauern aus ganz Deutschland werden mit Traktoren zur Kundgebung erwartet. Demonstriert wird für einen Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe, gegen schärfere Düngeregeln und Umweltvorgaben sowie gegen eine „Verunglimpfung“ von Bauern. Bei der Polizei sind 10.000 Teilnehmer angemeldet.

Traditionelle Thanksgiving-Zeremonie im Weißen Haus mit US-Präsident Donald Trump

Seit dem 19. Jahrhundert erhält die Präsidentenfamilie kurz vor dem US-Feiertag Thanksgiving zwei Truthähne. Trump präsentiert die Tiere im Rosengarten des Weißen Hauses.

Prozess um Dreifachmord gegen Vater und zwei Söhne beginnt in Ellwangen

Vor dem Landgericht im baden-württembergischen Ellwangen beginnt heute der Prozess gegen drei Männer wegen eines Dreifachmords. Angeklagt sind ein 55-jähriger Mann und seine beiden Söhne im Alter von 30 und 33 Jahren. Im Garten der Angeklagten in Sontheim an der Brenz fand die Polizei im Juni Leichenteile eines 59-jährigen Manns, der vermisst gemeldet worden war. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der angeklagte Vater und teils auch seine beiden Söhnen noch für zwei weitere Todesfälle verantwortlich sein sollen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft räumten die Beschuldigten einen Teil der Taten ein. 

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