2. Bundesliga: Schalke, Werder, HSV – wer schafft den Aufstieg aus der besten zweiten Liga aller Zeiten?

2. Bundesliga Schalke, Werder, HSV – wer schafft den Aufstieg aus der besten zweiten Liga aller Zeiten?

Schalke 04 Spieler beim Aufwärmen

Schalke 04 startet als Bundesligaabsteiger in seine erste Zweitligasaison seit 1990

© Christof Koepsel / Getty Images

Es ist die wohl am hochkarätigsten besetzte 2. Fußball-Bundesliga aller Zeiten. Schalke, HSV, Bremen – sie alle kämpfen um den Aufstieg. Am Freitagabend startet die Saison mit dem Topspiel zwischen Schalke und dem Hamburger SV.

Kurz nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft stehen die nationalen Ligen schon wieder in den Startlöchern. Während sich die Bundesligaprofis erst in zwei Wochen im DFB-Pokal an den Wettbewerbs-Modus akklimatisieren, starten diverse Traditionsvereine an diesem Wochenende in eine packende Zweitligasaison. Anders als in den Jahren zuvor gibt es vor dem Start keine öffentlichen Aufstiegsforderungen der drei Favoriten aus Hamburg, Gelsenkirchen und Bremen.

Insbesondere bei den beiden Bundesligaabsteigern herrschen Understatement, Vorsicht und Besonnenheit, denn auch einige mögliche Überraschungsteams rechnen sich Chancen im Kampf um die begehrten Bundesligaplätze aus. „Den sofortigen Wiederaufstieg oder Siege in Serie kann und werde ich euch nicht versprechen“, sagte Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel bei der Mitgliederversammlung des Revierclubs, der zum Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) gleich auf den Hamburger SV trifft.

Schalke 04 gilt als klarer Favorit

Die ohnehin defensiv formulierten Schalker Aufstiegsaspirationen wurden Anfang der Woche weiter getrübt. Stammtorwart Ralf Fährmann fällt für die Eröffnungspartie aufgrund einer Corona-Infektion aus. Der Rest des Kaders wurde mehrfach negativ getestet. Doch trotz der kurzfristigen Erkrankung und dem großen Umbruch im Kader gilt Schalke als Spitzenteam. Das sehen auch die Mitbewerber so. „Ich glaube, dass Schalke oben mit dabei sein wird“, sagte Werder Bremens neuer Trainer Markus Anfang. Der Vorteil der Schalker sei, dass sich der Club schon früh auf den Gang in die 2. Liga einstellen konnte.

In Bremen werde sich das Team bis zum Transferschluss am 31. August noch auf einigen Positionen verändern. Anfang warnt vor zu hohen Erwartungen. „Wir dürfen hier den Wiederaufstieg einfach nicht über den Wiederaufbau stellen“, sagte der 47-Jährige, der bei Holstein Kiel, dem 1. FC Köln und Darmstadt 98 schön reichlich Zweitligaerfahrung gesammelt hat.

Auch beim HSV, der seinen Torjäger Simon Terodde an die Konkurrenz aus Schalke verloren hat, sind die Erwartungen nach drei vierten Plätzen und starker Konkurrenz etwas bescheidener. Allerdings gilt der neue Chefcoach Tim Walter als extrem ehrgeizig. Der ehemalige HSV-Trainer Frank Pagelsdorf glaubt zwar, dass der Druck nicht mehr ganz so stark sei, aber die Konkurrenz dafür umso mehr. „Das wird die härteste Zweitliga-Saison aller Zeiten. Sie hat ungemein an Attraktivität gewonnen“, befand der 63-Jährige.

Wer sind die Geheimfavoriten?

Hinter dem prominenten Trio lauern die Außenseiter, Geheimfavoriten und Überraschungsteams Heidenheim, Nürnberg oder auch St. Pauli. Dabei setzt fast die Hälfte der Liga auf neue Trainer, besonders junge. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 41 Jahren, sieben Trainer sind unter 40. So hat der Zweitligafünfte der Vorsaison, Fortuna Düsseldorf, in Christian Preußer einen erst 37 Jahre alten Chefcoach verpflichtet.

Preußer kommt aus der Freiburger Fußballschule und ist mit der zweiten Mannschaft des SC in die 3. Liga aufgestiegen. Aufstieg kann er. „Die Liga ist sehr stark mit namhaften Mannschaften. Wir wollen uns nicht verstecken, sind ehrgeizig und wollen von Anfang an oben mitspielen“, sagte der Fortuna-Coach bei seiner Vorstellung.

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„Herausfordernde Saison“ in Rostock

Mit dem Aufstieg der ehemaligen Bundesligisten und DDR-Meister Hansa Rostock und Dynamo Dresden kehren zwei weitere Traditionsclubs in die 2. Liga zurück. Das sorgt für zusätzliche Attraktivität, bereitet den Ordnungshütern aber auch Sorgen. Die Attraktivität der Liga wird zwar nicht für randvolle Stadien sorgen, weil derzeit maximal 25.000 Zuschauer in die größeren Arenen dürfen, aber selbst dieses Kontingent wird nicht komplett genutzt. Dennoch muss sich zum Beispiel die Rostocker Polizei auf mindestens sieben sogenannte Risikospiele einstellen. Man stehe vor einer „herausfordernden Saison“, hieß es von der Polizeibehörde an der Ostseeküste.

jus DPA

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