Venezuela und Kolumbien nehmen 2019 abgebrochene diplomatische Beziehungen wieder auf

Venezuela und Kolumbien nehmen 2019 abgebrochene diplomatische Beziehungen wieder auf

Kolumbiens Botschafter Armando Benedetti

Kolumbiens Botschafter Armando Benedetti

© AFP

Nach dreijähriger Eiszeit haben die beiden südamerikanischen Nachbarstaaten Venezuela und Kolumbien offiziell wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. In der venezolanischen Hauptstadt Caracas traf am Sonntag der kolumbianische Botschafter Armando Benedetti ein, den Kolumbiens neuer linksgerichteter Präsident Gustavo Petro ernannt hat. Benedetti wurde vom venezolanischen Vize-Außenminister Rander Peña Ramírez willkommen geheißen. Der Botschafterposten war seit 2019 nicht mehr besetzt gewesen.

„Die Beziehungen mit Venezuela hätten niemals zerbrechen dürfen, wir sind Brüder und eine imaginäre Linie kann uns nicht trennen“, erklärte Benedetti im Onlinedienst Twitter. Eine Politik, wie sie Petros rechtsgerichteter Amtsvorgänger Iván Duque gemacht habe, dürfe Kolumbien und Venezuela nicht spalten. 

Venezuelas Vize-Außenminister Peña twitterte, die beiderseitigen „historischen Verbindungen rufen uns dazu auf, für das Glück unserer Völker zusammenzuarbeiten“. Sein Land entsendet Ex-Außenminister Félix Plasencia als neuen Botschafter nach Bogotá. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehung mit der Entsendung von Botschaftern hatten die beiden Länder am 11. August verkündet.

In Venezuela regiert mit Präsident Nicolás Maduro ein Sozialist. 2019 erkannte Kolumbien wie viele westliche Staaten dessen Wiederwahl nicht an, sondern unterstützte die Ausrufung von Venezuelas Oppositionschef Juan Guaidó zum neuen Präsidenten. Im Zuge des erbitterten Machtkampfs zwischen Maduro und Guaidó und wegen Venezuelas tiefer Wirtschaftskrise flüchteten in den vergangenen Jahren etwa zwei Millionen Venezolaner nach Kolumbien.

Der neue Botschafter Benedetti hob hervor, dass mehr als acht Millionen Kolumbianer vom Handel mit Venezuela lebten. Ein Ziel sei es daher, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wiederzubeleben. Eine weitere Herausforderung für die beiden Nachbarn ist die Bekämpfung bewaffneter Gruppen, die an ihrer mehr als 2000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze aktiv sind.

AFP

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